Bald entschlüsselt: Das Geheimnis, warum wir wie lange leben

Europäische Forscher sind dabei,
das Geheimnis der Lebensdauer zu entschlüsseln. Dabei wird immer
deutlicher, dass bereits im Mutterleib die Grundsteine für
Gesundheit und Alter eines Menschen gelegt werden.


130 Wissenschaftler aus zehn
europäischen Ländern sind dem Geheimnis der Lebensdauer auf
der Spur. Das für einen Zeitraum von fünf Jahren mit
12 Mio. Euro geförderte EU-Forschungsprojekt
"LifeSpan: Integrating Research into Development and Ageing"
beschäftigt sich mit dem Einfluss früher Ereignisse im
Leben von Europäern auf deren späteres Älterwerden. In
insgesamt 18 Forschungszentren sollen Forschungsarbeiten zur
frühen Entwicklung und die Erforschung des menschlichen Alterns
zusammengebracht werden.



Der Vorgang des Alterns könne nur
dann verstanden werden, wenn man die ganze Lebensgeschichte eines
Menschen kennt. Die Lebensdauer werde durch Vererbung, Umwelt und
zufällige Ereignisse bestimmt, berichtet das
Universitätsklinikum Tübingen über das EU-Projekt.



Am Universitätsklinikum arbeitet
der Krebsforscher Graham Pawelec für eine der internationalen
Arbeitsgruppen, die die Rolle der Immunität im Kontext von
Entwicklungs- und Alterungsprozessen erforschen soll. Es gebe mehr
und mehr Belege dafür, dass Besonderheiten zu Beginn des Lebens
eines Menschen dessen körperliche Verfassung und Gesundheit
gegen Ende dieses Lebens entscheidend beeinflussen können, zeigt
sich der Tübinger Forscher überzeugt.



So gibt es Hinweise darauf, dass eine
mangelhafte Versorgung des ungeborenen Kindes im Mutterleib mit einem
erhöhten Risiko für bestimmte Krankheiten im Alter - wie
etwa Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen - einhergeht.



Die Forscher wollen anhand von
Tiermodellen und anhand von Beobachtungen am Menschen herausfinden,
ob bestimmte Variablen, die die Entwicklung einer Art mitbestimmen,
eventuell die Langlebigkeit anderer Spezies beeinflussen können.
Dabei werden auch Tiere, wie etwa Würmer, Fliegen oder Bienen,
untersucht. Was die Wissenschaftler dabei besonders interessiert, ist
die Frage, warum etwa bei den Bienen Königinnen und
Arbeiterinnen so unterschiedlich lang leben.



Gesucht wird dann nach den Faktoren,
die eventuell auch die Lebensdauer von Säugetieren und Menschen
beeinflussen könnten. In dem breitangelegten Forschungsprojekt
wird eine Brücke zwischen zwei Disziplinen - der Forschung zur
Entwicklung des Menschen und der Alterungsforschung - geschlagen.
Traditionellerweise besteht zwischen diesen beiden kein enger
Kontakt.



WANC 26.02.08/pte





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/26_02_langleben.php
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