Antiaging-Mittel DHEA: Viel heiße Luft um nichts

Dehydroepiandrosteron (DHEA)
galt lange als der Star des Anti-Aging. Doch jetzt wurde der Star
enttarnt. Das Hormon bewirkt nichts, vor allem hält es keinen
Alterungsprozess auf.


Das Alter hinterlässt
seine Spuren. Und die sind bei allen Menschen annähernd gleich.
So nimmt die Bildung von Sexualhormonen ab. Unterschiede gibt es
lediglich bei den Geschlechtern: bei Frauen erfolgt das nach der
Menopause mit einem Schlag, bei Männern eher schleichend. Es
bildet sich mehr Fettgewebe, die Knochenmasse sinkt und das Risiko
für Herz-Kreislauferkrankungen steigt.



Das Hormon DHEA sollte
diesen Entwicklungen entgegensteuern. Es sollte für eine bessere
Verteilung von Fett und Muskelgewebe und für eine bessere
Fitness sorgen. Doch all diese gepriesenen Verjüngungseffekte
wollen sich nicht einstellen, wie wissenschaftliche Untersuchungen
belegen.



So bewertet die
Arzneimittelkommission der deutschen Apotheker (AMK) Antiaging-Mittel
mit dem Inhaltsstoff Dehydroepiandrosteron (DHEA) als Quacksalberei.
"Eine aktuelle klinische Studie zeigt aber erneut, dass sich
durch die Einnahme vom DHEA im Vergleich zu einem wirkstofffreien
Placebo weder die Lebensqualität noch die körperliche
Leistungsfähigkeit bessern," sagte Apotheker Prof. Thomas
Beck, Leiter der AMK.



In dieser Studie erhöhte
DHEA zwar die Testosteronspiegel der Männer und Frauen. „Die
vitalisierende Wirkung blieb indes aus“, schreibt das „Deutsche
Ärzteblatt“ in einem Bericht über die Studie. Und es
kritisiert, dass man nicht erwarten kann, dass „die Substitution
der Hormone das Altern aufhalten kann“.



Im Übrigen betont die AMK, dass
entsprechende Arzneimittel in Deutschland nicht zugelassen sind.
Allerdings werden Nahrungsergänzungsmittel mit DHEA verstärkt
über das Internet angeboten und aus dem Ausland nach Deutschland
versandt.



In den USA werde DHEA nur als
Nahrungsergänzungsmittel und nicht als Arzneimittel eingestuft.
Es fehlten dort verlässliche Qualitätsstandards, so dass
die tatsächliche Menge von der deklarierten Menge deutlich
abweichen könne. Die AMK weist daher auf die Risiken hin, die
mit der Einnahme von importierten Nahrungsergänzungsmitteln aus
dem Ausland verbunden sein können.



WANC 20.11.06





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/20_11_dhea.php
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