Körperliche Bewegung: Das beste Anti-Aging

Körperliche Aktivität verzögert den biologischen Alterungsprozeß.  Damit ist Sport nach Ansicht des Sportmediziners Prof. Herbert Löllgen das beste Anti-Aging-Programm: “Kein anderes Verfahren, keine Medikamente oder Heilweisen haben eine annähernd vergleichbare Verzögerung der Alterung aufzeigen können.”

Ob auf der Arbeit, im Straßenverkehr oder in der Freizeit. Die meisten Deutschen kommen auch ohne körperliche Anstrengungen gut voran. Die Folge ist ein Bewegungsmangel, der nach Ansicht von Ärzten viele Menschen auf die Dauer krank macht. “Über 80 Prozent aller Erwachsenen über 30 Jahre bewegen sich zu wenig”, bemängelt der Sportmediziner Prof. Herbert Löllgen vom Sana-Klinikum Remscheid.

Mit mehr körperlicher Aktivität könnten sie einer Reihe von Krankheiten vorbeugen. Dazu gehören in erster Linie Herzkreislauferkrankungen. Mehr als 30 Studien mit mehr als 400.000 Teilnehmern haben gezeigt, dass körperliche Aktivität einem Tod an Herzkreislauferkrankungen vorbeugt, erläutert  Löllgen. Körperliche Bewegung schütze nicht nur vor Herzinfarkt, Schlaganfall und Bluthochdruck. Sie verbessere auch die Hirnfunktion und sei in der Lage den geistigen Abbau im Alter aufzuhalten. Selbst für drei Krebsarten (Brust-, Dickdarm- und Prostatakrebs) stellt körperliche Aktivität laut Löllgen eine gesicherte Prävention dar. 

“Die Summe aller positiven Effekte der körperlichen Aktivität verzögert nachweislich die biologische Alterung.” Kurz: Sport ist das beste Anti-Aging. “Kein anderes Verfahren, keine Medikamente oder Heilweisen haben eine annähernd vergleichbare Verzögerung der Alterung aufzeigen können.”

Um gesund zu bleiben, muss man jedoch nicht für den Stadt-Marathon trainieren. Optimal sind 3-4 Mal 30 bis 45 Minuten Sport in der Woche, wobei man den Körper nur zu 50-70 Prozent der Leistungsfähigkeit belasten sollte. Wichtig sei auch, sich zwischenzeitig mehr zu bewegen, also Treppen zu steigen statt den Fahrstuhl zu benutzen und zu Fuß zum Einkaufen zu gehen.

Übertriebener Ehrgeiz sei eher schädlich, schreibt Prof. Löllgen. Körperliche Aktivität könne kardiale Zwischenfälle bis hin zum Herztod auslösen. Deshalb sollten sich alle Personen über 35 Jahre mit einem Risikofaktor (also beispielsweise einem hohen Blutdruck) vor Aufnahme des Trainings von einem Sportarzt untersuchen lassen, wie dies auch die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (www.dgsp.de) vorsehen.


WANC 06.08.04
Quelle:
 H Löllgen, D Löllgen: Körperliche Aktivität und Primärprävention
Deutsche Medizinische Wochenschrift 2004; 129 (19): 1055-1056





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/06_08_bewegung.php
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