Rauchen: Gesundheitsrisiken werden unterschätzt

Das kann mir doch nicht passieren, denken viele und vor allem auch Raucher, wenn es um die Krankheitsfolgen von Zigaretten geht. Dabei unterschätzen die meisten auch die Belastungen, die ihnen durch Passivrauchen drohen.

Raucher unterschätzen die Risiken, die das Rauchen für ihre Gesundheit bedeutet, in
 
einem entscheidenden Ausmaß. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der Rutgers University gekommen. Die Befragung von mehr als 6.300 Personen ergab, dass das Risiko einer Erkrankung an Lungenkrebs unterschätzt wird. Raucher gingen ebenfalls davon aus, dass ihr persönliches Risiko geringer war als das anderer Raucher.

Für die amerikanische Studie wurden 1.245 aktive Raucher, frühere Raucher und Teilnehmer befragt, die nie geraucht hatten. Es zeigte sich, dass die Hälfte der aktiven Raucher glaubte, dass Sport die meisten der gefährlichen Nebenwirkungen des Rauchens rückgängig machen könne.
Diese Meinung teilte nur ein Drittel der ehemaligen Raucher. 35 Prozent der Raucher gingen davon aus, dass Lungenkrebs vor allem auf die genetische Veranlagung zurückzuführen sei. 31 Prozent der ehemaligen Raucher waren ebenfalls dieser Auffassung.

Die Wissenschafter betonen, dass diese Befragung klare Hinweise darauf liefere, dass Raucher sich durch Risikominimierung davon überzeugten, dass sie weniger gefährdet seien als andere Raucher. "Das Argument, dass Menschen mit einem entsprechenden Wissen um potenzielle Risiken zu rauchen beginnen oder weiterrauchen ist angesichts der vorliegenden Ergebnisse nicht zu vertreten."


Eine Studie der Agència de Salut Pública ergab, dass in den meisten europäischen Städten hohe Passivrauchwerte vorhanden sind. Die spanische Studie wies nach, dass vier Stunden lang tanzen in einem Nachtclub z.B. in Wien oder Barcelona einer Passivrauchbelastung von einem einmonatigen Zusammenleben mit einem Raucher entsprach. Untersucht wurden die Werte des Rauches aus zweiter Hand in Bars, Discos, Schulen, Universitäten, Krankenhäusern und Warteräumen auf Bahnhöfen in Paris, Athen, Florenz, Oporto und Orebo.

Tabakqualm konnte in den meisten öffentlichen Räumen nachgewiesen werden. In Nichtraucherbereichen waren die Nikotinkonzentrationen niedriger. Sie lagen jedoch nicht bei null. Diese Daten beweisen laut den Forschern, dass die Trennung von Raucher- und Nichtraucherzonen nicht vollständig wirksam werde. Schulen, in denen das Rauchen nur in Mitarbeiterräumen erlaubt war, und Krankenhäuser wiesen die geringsten Nikotinkonzentrationen auf.

WANC 24.02.05/pte





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/24_02_raucherrisiko.php
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