Unfälle: Hohe Gefahr für Kinder
> Kinder in Europa: Häufigste Todesursache Unfall


Kinder in Europa kommen am häufigsten bei einem Unfall ums Leben. Doch vor allem Kinder in den ärmeren Regionen der Gemeinschaft bezahlen auch Umweltverschmutzung oder mangelnde Hygiene sehr teuer.


Giorgio Tamburlini vom Institut für die Gesundheit von Kindern in Triest und seine Kollegen haben herausgefunden, dass Unfälle die Haupttodesursache sind, die etwa drei Viertel der Todesfälle ausmachen. 100.000 europäische Kinder und Jugendliche sterben jedes Jahr, weil sie Umweltverschmutzung oder unsicheren Lebensumständen ausgesetzt sind. In den ärmsten europäischen Ländern waren Lungenentzündung durch verschmutzte Innenluft und Diarrhö aufgrund mangelnder Hygiene und verschmutzten Wassers Ursachen für die frühen Todesfälle.


Tamburlinis Team unterteilte in der Studie für die WHO die 52 europäischen Länder in drei sozioökonomische Zonen: das reiche "alte" Europa, die "Entstehenden" -Balkan und Türkei- sowie die früheren Ostblock-Länder. Die Forscher schätzten die Einflüsse der Umwelt auf die Individuen zwischen der Geburt und dem Alter von 20 Jahren. Sie fanden fünf Hauptgefahren: Luftverschmutzung draußen, Luftverschmutzung drinnen (innerhalb von Gebäuden), mangelnde Hygiene, Bleivergiftung und Verletzungen. Verletzungen durch Unfälle waren die häufigste Todesursache, mit steigendem Alter der Kinder nahm die Gefährdung zu. Ertrinken und Feuertod dominierten bei jüngeren, ans Haus gefesselten Kindern. In den reicheren Ländern traten außerdem vermehrt Suizide auf.

Kinder in den ärmeren Regionen zahlen nach wie vor einen hohen Preis dafür, dass sie verschmutzte Luft einatmen, unsauberes Wasser trinken und Bleikontaminationen absorbieren. Mangelnde Hygiene und das Fehlen von richtigem Trinkwasser kostet rund 13.500 Kinderleben, hauptsächlich aufgrund von Diarrhö. Innenluftverschmutzung kostet zirka 10.000 Kindern das Leben, hauptsächlich in den Ländern des Balkans und der Türkei, wo die Menschen noch immer Holz und Kohle verbrennen. Das kann zu einer Schwächung der Lungen führen und die meisten Opfer sind Kleinkinder, die eine Lungenentzündung davontragen. Luftverschmutzung (draußen) kommt auf geschätzte 4.000 bis 14.000 Todesfälle.

WANC 21.06.04/pte

 
 
 
 
 
 
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