Ultrafeinstäube im Büro: Gesundheitsgefahren unklar

Feinstäube aus Laserdruckern und
Fotokopierern enthalten offenbar keine Tonerpartikel. Dennoch stellte
eine Studie körperliche Beschwerden bei Büroangestellten
fest, die in Räumen arbeiteten, in denen diese Geräte
benutzt wurden.


Der Anteil ärztlich nicht
erklärbarer körperlicher Beschwerden war bei den
untersuchten Personen höher als in Vergleichskollektiven, und
ein Teil der untersuchten Personen reagierte überempfindlich auf
bronchiale Reize. Bei Inbetriebnahme der Geräte nahm die
Belastung der Büros mit Fein- und Ultrafeinstaub deutlich zu.
Bei den gemessenen ultrafeinen Teilchen handelt es sich aber offenbar
ganz überwiegend nicht um Tonerpartikel - darauf weisen raster-
und transmissionselektronenmikroskopische Untersuchungen hin.



„Ob der Anstieg dieser Stäube in
den Büros gesundheitliche Auswirkungen haben könnte, lässt
sich aus der Pilotstudie nicht abschließend beurteilen“, sagt
Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) - Präsident Prof.
Dr. Dr. Andreas Hensel. „Wer mit Laserdruckern und Fotokopierern
arbeitet, sollte seine individuelle Fein- und Feinststaubbelastung
reduzieren.“



Das BfR hatte die Studie initiiert,
nachdem Ärzte gesundheitliche Beschwerden von Patienten gemeldet
hatten, die diese auf die Nutzung von Laserdruckern und
Fotokopierern, überwiegend am Arbeitsplatz, zurückführten.
Bei den geschilderten Symptomen standen Bindehautreizungen,
Beschwerden des Atemtraktes und Rachenschleimhautreizungen im
Vordergrund.



Im Lauf der Studie wurde in
63 Büroräumen in neun Bürogebäuden an vier
Standorten in Deutschland die Raumluft gemessen. Geräteemissionen
wurden im Ruhezustand, im Druck- und im Arbeitsbetrieb gemessen.
69 Angestellte wurden klinisch und per Befragung untersucht.



Für die meisten der gemessenen
raumlufttechnischen und medizinischen Parameter sind die
Untersuchungsergebnisse unauffällig. Das gilt für
Temperatur und Luftfeuchte, flüchtige organische Verbindungen,
flüchtige organische Einzelstoffe und
Schimmelpilzkonzentrationen ebenso wie für die allergischen und
entzündlichen Parameter der Büromitarbeiter.



Mit der Inbetriebnahme von
Laserdruckern und Fotokopiergeräten steigt die Konzentration
feiner und feinster Partikel in der Raumluft signifikant an. Die
Konzentration ultrafeiner Partikel fällt im Druckbetrieb aber
wieder ab. Bei diesen Teilchen handelt es sich offenbar ganz
überwiegend nicht um Tonermaterial. Die genaue Zusammensetzung
der Partikel ist noch nicht abschließend geklärt.



Zwischen den Emissionen aus
Büromaschinen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen von
Büroangestellten lassen sich nur schwache Verbindungen
herstellen: Bei den untersuchten Personen waren weder
Entzündungsparameter noch Sensibilisierungsraten gegenüber
dem Bevölkerungsdurchschnitt erhöht. Die Untersuchten
hatten aber überdurchschnittlich oft Beschwerden, die dem
„Sick-Building-Syndrom“ zugeordnet werden, wie etwa irritative
Schleimhautbeschwerden.



Da nicht geklärt ist, ob
Emissionen aus Büromaschinen gesundheitliche Beschwerden
verursachen können, rät das BfR, Laserdrucker und
Fotokopierer bei häufigem Druckerbetrieb und dem Druck vieler
Seiten in separaten Räumen mit guter Luftzirkulation zu
betreiben. Praktische Hinweise zur individuellen Vorsorge enthält
das Faltblatt „Kopiergeräte und Drucker im Büro“ der
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Dortmund.



WANC 17.10.07





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/17_10_feinstaub_buero.php
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