Tabletten teilen: Falsche Dosis

Selbst Ärzte fordern einen manchmal
dazu auf. Und viele machen es ganz einfach so, weil sie nicht so viel
Wirkstoff zu sich nehmen wollen: das Teilen von Tabletten. Doch ganz
problemlos ist das Vorgehen nicht. Denn beim Zerbrechen kann sich der
Wirkstoff ungleichmäßig aufteilen: In einem Stück verbleibt prozentual
mehr Wirkstoff als in den anderen. Eine abweichende Dosis wurde bei 31
Prozent der Tabletten festgestellt. Das kann zu ernsthaften
gesundheitlichen Folgen führen.
Das Teilen von Tabletten kann dazu führen, dass Patienten die falsche
Dosis einnehmen. Wissenschaftler der Universität Gent sind davon
überzeugt, dass dies zu ernsten klinischen Folgen führen kann.
Tabletten, bei denen der Unterschied in der richtigen Dosierung bereits
schädlich sein kann, stellen laut dem Team um Charlotte Verrue das
größte Risiko dar. Die Wissenschaftler ersuchten fünf Freiwillige, acht Tabletten
verschiedener Größe und Form mit Hilfe von drei verschiedenen Verfahren
zu teilen. Zur Verfügung standen ein spezielles Gerät für das
Zerkleinern von Tabletten, eine Schere und ein Küchenmesser. Es zeigte sich, dass 31 Prozent der geteilten Tabletten von der
erwarteten verbleibenden Dosis abwichen. Das zur Verfügung gestellte
Gerät erwies sich dabei als am genauesten. Trotzdem kam es bei 13
Prozent der Tabletten zu Fehlern. Die getesteten Tabletten werden bei
einer Reihe von Krankheiten wie Parkinson, Herzversagen, Thrombosen und
Arthritis eingesetzt. Verrue erklärte, dass es viele Gründe dafür gebe, warum Tabletten
aufgeteilt werden. Dazu gehören eine höhere Flexibilität bei der
Dosierung, das leichtere Schlucken und das Sparen von Geld. Die
geteilten Tabletten wiesen jedoch häufig eine unterschiedliche Größe
auf und ein nicht zu geringer Teil könne beim Teilen zerstört werden. Die Wissenschaftlerin betonte, dass die meisten Pillen nicht dafür
geeignet sind, geteilt zu werden. Besser wäre daher, verschiedene
Dosierungen auf den Markt zu bringen. Sie fordert die Hersteller dazu
auf, entweder unterschiedliche Dosierungen oder überwiegend flüssige
Rezepturen herzustellen. Damit würde das Teilen von Tabletten
überflüssig werden. WANC 12.01.11, Quelle Journal of Advanced Nursing, pte





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/12_01_tabletten_teilen.php
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