Bisphenol A: Von unerwünschten Nebenwirkungen

Bisphenol A wird inzwischen als
gefährliche Chemikalie betrachtet. Doch nicht von jedem und nicht
überall. Doch weil der Stoff in vielen Gegenständen, mit den wir
tagtäglich zu tun haben, drinnen steckt, ist die Verunsicherung groß.
Was das für ein Stoff ist, wo er her kommt und wie hoch die Risiken für
Mensch und Umwelt sin, hat jetzt das Umweltbundesamt (UBA) bewertet. Es
empfiehlt, Bisphenol A durch alternative Stoffe zu ersetzen.
Bisphenol A steckt in vielen Alltagsgegenständen: Konservendosen, DVDs,
Thermopapier, Lebensmittelverpackungen und Babyflaschen. Aus diesen
Produkten kann sich der Stoff lösen und dann auch von Menschen
aufgenommen werden. Herstellung, Weiterverarbeitung und Recycling kann
Flüsse und Seen mit Bisphenol A belasten. Der Ausgangsstoff für
Polykarbonat-Kunststoffe und Epoxidharze gehört mit 3,8 Millionen
Tonnen pro Jahr zu den am meisten produzierten Chemikalien weltweit. Bisphenol A wirkt ähnlich wie das weibliche Sexualhormon Östrogen. Das
zeigen zahlreiche Studien an Säugern oder Fischen. Die Chemikalie ist
zwar weniger potent als das natürliche Sexualhormon, stört aber
nachweislich bei einigen Organismen die Fortpflanzung. Umweltbundesamt
(UBA)-Präsident Jochen Flasbarth empfiehlt Herstellern und Nutzern der
Chemikalie, vorsorglich schon heute alternative Stoffe einzusetzen und
so Mensch und Umwelt zu schützen. Das Altstoffchemikalien-Programm der EU und die europäische
Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA bewerten Produkte auf Bisphenol
A-Basis für Verbraucherinnen und Verbraucher derzeit als unbedenklich.
Kanada, Dänemark und Frankreich dagegen haben aus Vorsorgegründen
Bisphenol A-haltige Babyflaschen und andere Produkte für Kinder
verboten. Flasbarth: „Aus Sicht des Umweltbundesamtes bestehen zwar
noch Datenlücken; doch die vorliegenden Kenntnisse sollten ausreichen,
die Verwendung bestimmter Bisphenol A-haltiger Produkte aus
Vorsorgegründen zu beschränken.“ Die europäische Chemikalienverordnung REACH (Registration, Evaluation
and Authorisation of Chemicals) stärkt die Eigenverantwortung der
Chemieindustrie. Unternehmen, die Bisphenol A herstellen oder verwenden
sind verantwortlich, die Risiken von Bisphenol A über den gesamten
Lebenszyklus zu bewerten und eventuelle Risiken zu mindern. Das
Ergebnis müssen Sie den europäischen Behörden in einem
Registrierungsdossier bis zum 30.11.2010 darlegen. Das UBA will dieses
Dossier genau prüfen und dann entscheiden, welche zusätzlichen
Maßnahmen zum Schutz von Mensch und Umwelt möglich und notwendig sind. Hintergrundpapier „Bisphenol A – Massenchemikalie mit unerwünschten
Nebenwirkungen”:
http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-medien/mysql_medien.php?anfrage=Kennummer...
kostenlos zum Download bereit. WANC 09.06.10, Quelle: „Bisphenol A – Massenchemikalie mit
unerwünschten Nebenwirkungen“
(http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-medien/mysql_medien.php?anfrage=Kennummer&Suchwort=3782),
Umweltbundesamt (UBA)





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/09_06_bisphenol.php
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