Pille
Medikamente wirken unterschiedlich, je nachdem, zu welcher Tageszeit man sie einnimmt (Foto: ABDA)
> Medikamente nach der inneren Uhr einnehmen

Eine Studie enthüllt: Bei der Einnahme von
Medikamenten sollte man auf die „innere Uhr" achten, denn die Wirkung
fällt je nach Tageszeit unterschiedlich aus.


In der Therapie der Zukunft wird die Bedeutung der Tageszeit
eine völlig andere sein als heute. Das prophezeit Mediziner Dr. Jan-Dirk
Fauteck, Autor des Buches „Leben mit der inneren Uhr". Schließlich ist
lange bekannt, dass der menschliche Organismus
biologischen Taktgebern folgt, die Wachsein, Schlafen, die Arbeit der Organe
und den Stoffwechsel steuern. Da erscheint es nur logisch, dass auch die Wirkung von
Medikamenten tageszeitabhängig ist.



Diese Erkenntnis setzt sich jetzt endlich auch immer mehr in
der Pharmakologie durch. Die Frauenzeitschrift „Für Sie“ weist auf wichtige
Bereiche, in denen jeder mit Hilfe seiner inneren Uhr die Gesundheit und das
Wohlbefinden fördern kann. Wer beispielsweise beim Gang zum Zahnarzt den Bohrer
fürchtet, sollte einen Nachmittags-Termin vereinbaren: Dann wirkt das
Anästhetikum dreimal länger als morgens.



Besser am Abend als in der Früh empfiehlt sich auch die
Einnahme von blutdrucksenkenden Arzneien, Asthma-Präparaten und Magensäure hemmenden
Medikamenten. Der Schutzmechanismus greift dann am besten. Bei kortisonhaltigen
Mitteln hingegen ist es genau umgekehrt: Der Organismus schüttet das
körpereigene Hormon frühmorgens in den größten Mengen aus. Wer
Kortison-Präparate kurz nach dem Aufwachen einnimmt, benötigt also nur eine geringere Dosis und verspürt seltener
Nebenwirkungen.



Auch Vitamine entfalten ihre Kraft je nach Tageszeit
unterschiedlich, sie werden deshalb von Chronobiologen wie Fauteck in zwei
Gruppen eingeteilt. Die Vitamine A, C, D, E, K und B6 gehören in die Morgengruppe. Abends schlägt dann die Stunde
der Vitamine B1, B2, B3, B5, B12 und der Folsäure.



WANC 05.04.06

 
 
 
 
 
 
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