Hausarzt: Nicht länger als 30 Minuten warten
> Hausarztmodell wird angenommen

Am 1. Juli startete die AOK-Sachsen-Anhalt ihr Hausarztmodell. Nur knapp zwei Wochen später ziehen die Organisatoren bereits eine zufriedene Bilanz. Bereits 20.000 Versicherte haben sich für das Programm eingeschrieben.

Die Meldung kam voller Freude: "Die AOK Sachsen-Anhalt bietet als erste Krankenkasse ein landesweites Hausarztmodell an. Das gemeinsame Projekt von AOK, Hausärzteverband und Kassenärztlicher Vereinigung (KV) startet am 1. Juli 2004."

Das Hausarztmodell bedeutet, dass der Patient immer zuerst zu den Arzt konsulitert, bei dem er eingeschrieben ist. Für die Teilnehmer koordiniert deren Hausarzt dann alle medizinischen Behandlungen, Therapien oder Pflegeleistungen.

Geködert werden die Versicherten mit Vorteilen, die im Vertrag zwischen Kasse und Ärzten festgelegt sind. So soll kein Teilnehmer in der Praxis seines Arztes länger als 30 Minuten warten müssen, wenn zuvor ein Termin vereinbart wurde. Der Hausarzt wird in der Regel Termine für den übernächsten Tag vergeben. Der Hausarzt hilft den Patienten außerdem, falls nötig schnell einen Termin beim Facharzt zu bekommen. Besonders spezialisierte Ärzte werden ebenfalls vertraglich in das Hausarztprogramm eingebunden.

Einen weiteren verspricht das Hausarztprogramm auch bei der Praxisgebühr: Wer sich für das Modell entscheidet, zahlt einmal 20 Euro pro Jahr und muss danach keine Praxisgebühr mehr leisten.
Weil der Hausarzt als "Lotse" handelt, entfallen unnötige Doppeluntersuchungen. Zudem wird vermieden, dass Patienten nicht aufeinander abgestimmt Medikamente erhalten.

Mitmachen können alle AOK-Versicherten über 18 Jahre. Ihre Teilnahme können sie bei ihrem Hausarzt oder direkt bei der AOK Sachsen-Anhalt anmelden. Die Versicherten erhalten die "AOK-Hausarzt-Card". Die Programmteilnehmer verpflichten sich, mindestens ein Jahr lang immer zuerst zum Hausarzt zu gehen. Bei Vorliegen eines wichtigen Grundes ist ein Arztwechsel möglich.

Nach einem Bericht der Ärzte-Zeitung haben sich bisher bereits 20.000 Versicherte für das Programm eingeschrieben. Und 518 Ärzte beteiligen sich daran.


WANC 13.07.04

 
 
 
 
 
 
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