Krankenkassen erhöhen Beiträge

Die Spitzenverbände der
Krankenkassen schocken die Bürger. Zum 1. Januar 2007 werden
viele Kassen ihre Beiträge erhöhen. Etwa 0,7 Prozent mehr
werden wir berappen müssen.


Die Begründung dürfte
hohl in den Ohren der gesetzlich Krankenversicherten klingen:
Bundesweit sollen die Beitragssätze der gesetzlichen
Krankenkassen steigen, um „die gute medizinische Versorgung von 72
Millionen gesetzlich Krankenversicherten weiterhin stabil finanzieren
zu können“. Die Entscheidungen dazu sollen in den nächsten
Wochen fallen.



Die Schuldigen für die
Situation konnten die Kassen leicht ausmachen. Die durch die
gesetzgeberische Maßnahmen der großen Koalition erzeugten
finanziellen Belastungen der gesetzlichen Krankenkassen seien so
schwerwiegend, dass realistisch mit einem durchschnittlichen Anstieg
der Beitragssätze um 0,7 Prozentpunkte gerechnet werden müsse,
erklärten die Spitzenverbände der gesetzlichen
Krankenkassen. Nach Kalkulation der Spitzenverbände fehlen in
der gesetzlichen Krankenversicherung im Jahr 2007 rund 6,7 Mrd. Euro,
um die Ausgaben zu decken. Deshalb werde der durchschnittliche
Beitragssatz von
heute 14,3 Prozent voraussichtlich auf rund 15 Prozent steigen. Im
Übrigen gehe auch der Rentenbericht der Bundesregierung für
das kommende Jahr von einem Anstieg der Beitragssätze in dieser
Größenordnung aus.



Die Spitzenverbände wiesen darauf
hin, dass die Erhöhung der Mehrwertsteuer zu Mehrkosten bei
Arznei-, Hilfsmitteln und Fahrkosten in Höhe von etwa 950 Millionen
Euro führt. Außerdem werde im Jahr 2007 den Krankenkassen der
Steuerzuschuss
für die sogenannten versicherungsfremden Leistungen
(insbesondere Leistungen bei Mutterschaft und Schwangerschaft) um
1,7 Mrd. Euro gekürzt. Gleichzeitig komme mit der geplanten
Gesundheitsreform neue finanzielle Belastungen durch
Leistungsausweitungen auf die gesetzlichen Krankenkassen zu. Darüber
hinaus sei es nach wie vor unsicher, ob die mit der Gesundheitsreform
frühestens ab 1. April 2007 in Kraft tretenden Maßnahmen
zur Kostendämpfung im Arzneimittel- und Krankenhausbereich
tatsächlich wirksam werden.



Das
Bundesgesundheitsministerium hat auf diese Ankündigung bereits
mit Kritik reagiert. Es erwartet bei den Kassen einen Überschuss
in diesem Jahr von rund 1 Mrd. Euro. Deshalb hält
Gesundheitsministerin Ulla Schmidt die Beitragserhöhung auch für
übertrieben.



WANC 11.12.06





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/11_12_beitragserhoehung.php
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