Untersuchung
Vorsorgeuntersuchung: Sie kann durch eine frühe Diagnose die Heilungschancen für Krankheiten verbessern (Foto: ABDA)
> Vorsorgeuntersuchungen: Welche – Wann?

Vorsorgeuntersuchungen
sollen helfen, Gefahren für die Gesundheit zu entdecken, bevor
sie wirklich gefährlich geworden sind. Doch noch nehmen zu
wenige die Angebote wahr.


Für
viele Krankheiten gilt: Je früher sie diagnostiziert werden,
desto größer sind die Heilungschancen. Je nach Alter haben
Krankenversicherte Anspruch auf unterschiedliche
Präventionsmaßnahmen. Nach Angaben des Bundesministeriums
für Gesundheit und Soziale Sicherung sind Vorsorgeuntersuchungen
wie die Untersuchung zur Früherkennung von Krebs,
Schwangerschaftsvorsorge, der Gesundheits-Check-Up, die
Untersuchungen zur Zahnvorsorge sowie Schutzimpfungen von der
Praxisgebühr befreit.



Frauen


Ab
20:
Frauen ab 20
Jahren wird einmal im Jahr eine gynäkologische Untersuchung bei
ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt empfohlen. Hierbei
sollten eine gezielte Anamnese (zum Beispiel Fragen nach
Blutungsstörungen, Ausfluss), eine Inspektion des Muttermundes,
ein Krebsabstrich und eine zytologische Untersuchung, eine
gynäkologische Tastuntersuchung sowie die Beratung über das
Ergebnis erfolgen.



Ab
30:
Ab 30 Jahren
sollten Frauen jährlich ihre Brust und die Haut untersuchen
lassen – Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei
Frauen in Deutschland. Bei der Krebsvorsorgeuntersuchung entnimmt der
Arzt einen Abstrich, der auf Krebszellen untersucht wird. Die
Brustuntersuchung erfolgt in Verbindung mit einer Untersuchung der
Haut. Dazu gehören eine gezielte Anamnese (zum Beispiel Fragen
nach Veränderungen/Beschwerden der Haut und der Brust), die
Inspektion und das Abtasten der Brust und der regionären
Lymphknoten einschließlich der Anleitung zur Selbstuntersuchung
sowie die Beratung über das Ergebnis.



50
bis 69:
Frauen
zwischen 50 und 69 Jahren haben alle 2 Jahre Anspruch auf Teilnahme
am bundesweiten Mammographie-Screening. Dabei wird die Brust
geröntgt, um eventuelle Tumore so früh wie möglich zu
finden.



Männer


Ab
45:
Männer ab
45 Jahren sollten jährlich eine Untersuchung des Enddarms, der
Prostata und der Geschlechtsorgane vornehmen lassen, dabei wird
zusätzlich die Haut kontrolliert. Dazu gehören dann eine
gezielte Anamnese (z. B. Fragen nach Veränderungen/Beschwerden),
eine Inspektion und Abtasten der äußeren
Geschlechtsorgane, das Abtasten der Prostata, eine Tastuntersuchung
der regionären Lymphknoten und die entsprechende Beratung über
das Ergebnis.



Frauen
und Männer


Ab
35:
Häufig
auftretende Krankheiten, wie Herz-Kreislauf-, Nierenerkrankungen
sowie die Zuckerkrankheit werden beim Gesundheits-Check-Up „ins
Auge“ gefasst. Frauen und Männer ab 35 Jahren können
diesen „Körper-TÜV“ alle zwei Jahre in Anspruch nehmen.
Das umfasst unter anderem folgende Leistungen: Anamnese, insbesondere
die Erfassung des Risikoprofils, klinische Untersuchungen
(körperliche Untersuchung einschließlich Blutdruckmessen),
Blut- und Urinuntersuchungen sowie die Beratung über das
Ergebnis.



Ab
50:
Dickdarm- und
Rektumuntersuchung: Frauen und Männer ab 50 sollten einmal
jährlich eine Untersuchung des End- und des Dickdarms
durchführen lassen. Dazu gehörten eine Tastuntersuchung des
Enddarms und die Untersuchung einer Stuhlprobe auf verborgenes Blut
(jährlich bis zum Alter von 55 Jahren).



Ab
55:
Ab diesem
Alter können Frauen und Männer zur Früherkennung von
Dickdarmkrebs eine Darmspiegelung vornehmen lassen. Dabei können
mögliche Vorstufen von Dickdarmkrebs entdeckt und entfernt
werden. Die Untersuchung kann im Abstand von 10 Jahren zwei Mal in
Anspruch genommen werden. Als Alternative wird empfohlen, alle zwei
Jahre eine Stuhlprobe auf verborgenes Blut untersuchen zu lassen.



Die
Zähne sollten bei Kindern und Erwachsenen in jedem
Kalenderhalbjahr durch eine Zahnvorsorge-Untersuchung kontrolliert
werden.



WANC 21.03.07/dgk


Die
Übersicht zu Früherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungen
wird laufend aktualisiert. Weitere Informationen:
www.die-gesundheitsreform.de

> Krebsvorsorge: Nicht alles ist sinnvoll

> Darmkrebs-Vorsorge: Jeder Fünfte über 55 Jahren hat Polypen im Dickdarm

> Gesundheits-Check- up: Nur jeder Fünfte nutzt ihn

> Gesundheitsvorsorge: Mangelhaft

 
 
 
 
 
 
powered by webEdition CMS