Luftverschmutzung: Ein schlimmer, aber oft verschwiegener Killer

Das Umweltbundesamt (UBA) warnt wieder einmal vor Feinstaub, der in vielen deutschen Städten die zulässigen Höchstgrenzen überschritten habe. Besonders am 14.3.2014 habe die Partikelkonzentration Rekordwerte angenommen. Einen Monat später zeigt sich die Immissionssituation in Deutschland völlig undramatisch. Also wieder alles gut? Wohl eher nicht. Das UBA fordert weitere Maßnahmen von der Politik. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat einen Bericht vorgelegt, der eine dramatische Steigerung der Todesfälle durch die Luftverschmutzung aufzeigt.

Die Luftqualität in Deutschland hat sich zwar insgesamt verbessert, doch insbesondere in Ballungsräumen und Städten ergebe sich in der Einhaltung der Luftqualitätsgrenzwerte ernsthafte Probleme. So sieht es das UBA. Insbesondere beim Feinstaub erwartet das Amt, dass die Verunreinigung kaum oder höchstens langsam abnehmen wird. Und das trotz Umweltzonen und grüner Plaketten für die Autos.

Warum das so ist, daran lassen die Messungen des UBA keine Zweifel: Die Städte halten die Vorgaben der EU zur Reinhaltung der Luft einfach nicht ein. Verursacher der Feinstaub- und anderen Schadstoffbelastungen ist vor allem der Straßenverkehr. Doch nicht der allein, mit zu der schlechten Luftqualität tragen auch Industrie und Haushalte bei. Und: Einen großen Einfluss hat das Wetter. Sonne und wenig Wolken lassen den Feinstaub in Bodennähe verharren, Wind und Regen sorgen für eine Verteilung.

Wie gefährlich die Luftverschmutzung ist, belegt ein neuer Report der WHO. Der berechnet nämlich die Zahl der 2012 durch Luftverschmutzung zu Tode gekommenen Menschen auf 7 Millionen. Am größten ist die Gefahr in Süd-Ost-Asien und der Westlichen Pazifik-Region. Gerade in diesen Teilen der Welt geht das höchste Risiko von Luftverschmutzungen durch und in Haushalten aus.

Die Berechnungen der WHO bedeuten, dass Luftverschmutzung für unsere Gesundheit das höchste Umweltrisiko darstellt. Die durch Emissionen verursachten Krankheiten, die zum vorzeitigen Tod führen sind Herzinfarkte (36%), Schlaganfälle (33%), COPD - chronisch obstruktive Lungenerkrankung (17%), Erkrankungen der unteren Atemwege (8%) und Lungenkrebs (6%). Betroffen sind überwiegend Männer (49%), der Anteil der Frauen beträgt 42% und der der Kinder 9%.

Berliner Ärzteblatt 15.04.2014/ Quelle: WHO, Umweltbundesamt





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/feinstaub-15-04-14.php
powered by webEdition CMS