Vielen fehlen Informationen zu ihrer Erkrankung und Möglichkeiten, sich gesund zu erhalten
> In Europa mangelt es an Gesundheitsinformationen

Eine Umfrage ergab, dass viele Europäer mit chronischen Krankheiten über erhebliche Wissenlücken verfügen, was ihren Gesundheitszustand betrifft. Der Mangel an Gesundheitsinformationen betrifft sowohl die Krankheit als auch Möglichkeiten eines gesunden Lebensstils.

Wenn sie bessere Informationen darüber hätten, wie sie sich gesund erhalten können, würden zwei Drittel der chronisch Kranken ihren Lebensstil ändern. Und wer dann diese Verhaltensänderungen durchführt, der kann positive Auswirkungen auf seinen Gesundheitszustand verzeichnen: Mehr als drei Viertel von denen, die ihr Verhalten änderten, nehmen das wahr. Das gilt für die USA wie für Europa gleichermaßen.

Befragt wurden für die Studie mehr als 4.500 Patienten aus acht europäischen Ländern (Finnland, Frankreich, Deutschland, Italien, Polen, Spanien, Schweden und Großbritannien) und den USA. Die Befragten litten an Asthma, Diabetes Typ 2 und Erkrankungen des Herzens. Die Befragung ergab darüber hinaus, dass mehr als die Hälfte der Patienten in Europa das Gefühl haben, nicht genügend Information über ihren Krankheitszustand und eventuelle Behandlungsmöglichkeiten zu haben.

"Eine breite Öffentlichkeit hat zunehmend Interesse an Patienten-Informationen, wie sich anhand der Zugriffe auf die Gesundheits-Homepages weltweit zeigt", so Sally Greengross, Vorsitzende der Organisation Alliance for Health and the Future. "Wie die Untersuchung zeigt, sind über ihren Gesundheitszustand informierte Patienten bereit, ihr Verhalten zu verändern. Eine Bevölkerung, die sich besser informiert, sollte Anerkennung bekommen und zu weiterem Engagement ermutigt werden", meint die Expertin.

Das Wissen über den Gesundheitszustand ist ziemlich uneinheitlich. Die Befragung hat auch die Höhe des Wissensstandes aller Interviewten erhoben, in dem ihr Bewusstsein im Vergleich zur Basisinformation getestet wurde. Mit Basisinformation ist jenes Wissen gemeint, von dem man erwarten könnte, dass die Betroffenen darüber verfügen, um mit ihrem Zustand entsprechend umgehen zu können. In allen drei Krankheitsbereichen zeigten die US-Patienten größeres Wissen über ihren Gesundheitszustand, als die Europäer. Beispielsweise waren nur drei Prozent der herzkranken Europäer "ausgezeichnet" über ihren Zustand informiert, gegenüber 19 Prozent der Befragten in den USA.

Signifikante Wissensunterschiede gibt es auch innerhalb Europas: So waren 43 Prozent der britischen Diabetiker "ausgezeichnet" informiert. Auch bei den Asthma-Patienten wußten die Briten deutlich besser über ihren Zustand bescheid. Was Herz-Krankheiten betrifft, rangierte der als schlecht bezeichnete  Wissenstand in Spanien  bei 92 Prozent, in  Italien bei 87 Prozent und in Frankreich bei 81 Prozent.

WANC31.01.05/pte

 
 
 
 
 
 
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