Gesundheitskarte
Elektronische Gesundheitskarte: Widersprüchliche Angaben über Probleme bei der Ausgabe an die Testpersonen
> Elektronische Gesundheitskarte: Keine Problem – oder doch?

Schwierigkeiten bei der Ausgabe der
ersten elektronischen Gesundheitskarte (E-Card)
zum Test in Schleswig-Holstein meldete der Focus. Doch
davon wollen die Krankenkassen nichts wissen.


Der Focus berichtete, dass laut Plan
bis Ende Januar alle rund 9300 gesetzlichen Versicherten der
insgesamt 20.000 Testpersonen mit den Karten ausgestattet sein
sollten. Seit Projektstart im Dezember hätten in Sachsen bislang
jedoch erst 6300 und in Flensburg nur 4600 Patienten (Stand 24.1.07)
die scheckkartengroßen Datenträger erhalten. Es sei
unmöglich, so zitierte Focus Kassenvertreter, das Planziel in
der verbleibenden Woche noch zu erreichen.



Alles Quatsch, widersprechen nun die
Kassen. Die Ausgabe in Schleswig-Holstein verlaufe völlig
problemlos. Im übrigen laufe die Frist. Entgegen der Darstellung
des Magazins laufe die Ausgabefrist der für die Testregion
Flensburg vorgesehenen 10.000 E-Cards auch nicht bis Ende Januar,
sondern bis Ende des ersten Halbjahrs 2007. Der Plan sehe vor, bis
Ende Januar ein Viertel der vorgesehenen Karten auszugeben. Derzeit
seien aber bereits rund 7000 E-Cards ausgestellt worden.



Auch der Sprecher der AOK
Schleswig-Holstein, Jens Kuschel, bezeichnete den «Focus»-Bericht
als «Falschmeldung». Die AOK habe mit der Einführung
der Gesundheitskarte keine Probleme. «Alles verläuft
reibungslos, die AOK hat ihren Anteil erfüllt», so
Kuschel. Zudem gebe es bereits Erfahrungen mit der Karte, da in der
Region Flensburg schon einmal rund 1000 Karten ausgegeben worden
seien.



Diese Darstellung gibt nicht nur die
Arbeitsgemeinschaft Gesundheitskarte Schleswig-Holstein, die als
Projektverantwortlicher die Umsetzung des Tests überwacht. Die
Schirmherrschaft trägt die Schleswig-Holsteinische
Gesundheitsministerin Dr. Gitta Trauernicht. Auch Kassen wie die AOK,
Barmer und Techniker Krankenkasse behaupten, dass sie von den von
Focus berichteten Schwierigkeiten nichts wissen. Alles läuft
problemlos ist die einhellige Meinung.



Möglicherweise warten die Probleme
auch ganz woanders. Denn nach wie vor sind die Vorbehalte der Ärzte
gegen die Karte erheblich. Wer die Kosten der notwendigen
Investitionen trage, fragen die Niedergelassenen und fürchten,
auf ihnen sitzen zu bleiben. Außerdem haben sie bereits davor
gewarnt, dass sie sich an den Tests nicht beteiligen werden, falls
diese Frage nicht geklärt würde.



WANC 30.01.07 Quelle: Focus/pr-inside

 
 
 
 
 
 
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