Arzt und Patient
Untersuchung von Studienteilnehmern im KORA-Studienzentrum in Augsburg (Foto: Bernd Müller)
> Gesundheit: Herzinfarktrisiko nimmt ab – Diabetesrisiko steigt

In den nächsten
Jahren wird das Risiko, an Herzinfarkt zu sterben, abnehmen. Das
liegt an der früheren Behandlung von Betroffenen und besseren
Therapien. Dagegen steigt das Risiko, an Diabetes zu erkranken, weil
die Menschen immer dicker werden und sich weniger bewegen.


Die absolute Zahl der
Herz-Kreislauf-Erkrankungen - nach wie vor Todesursache Nummer eins
in Deutschland - wird wegen der fortschreitenden Überalterung
der Bevölkerung in Zukunft zwar eher zu - als abnehmen. Relativ
gesehen geht das Herzinfarktrisiko in den letzten Jahren aufgrund
medizinischer Fortschritte in der frühzeitigen Behandlung aber
zurück. Das bedeutet, dass ein geringerer Anteil der Bevölkerung
die Erkrankung erleidet, obwohl insgesamt die Zahl der Betroffenen
steigt.



Bei Diabetes und seinen
Ursachen sieht es hingegen deutlich negativer aus: So hat im Laufe
der Jahre einer der wichtigsten Risikofaktoren, das Übergewicht,
immer mehr zugenommen. Dies gilt vor allem für jüngere
Frauen, weshalb bei ihnen mit einem vermehrten Auftreten von
Folgeerkrankungen wie Typ-2-Diabetes mellitus und seiner Vorstufen
gerechnet werden muss.



Ermittelt hat diese
Trends das GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit im
Rahmen der
Kooperativen Gesundheitsforschung in der Region Augsburg (KORA) in
Augsburg. Seit 1984 werden dort Gesundheitsdaten gesammelt und
ausgewertet.



Die
an mittlerweile mehr als 20.000 Herzinfarktpatienten erhobenen Daten
erlauben modellhaft für Deutschland aufschlussreiche Aussagen
zur aktuellen Herzinfarktsituation für die 25- bis 74-jährige
Bevölkerung. In deutschlandweiter Kooperation mit
epidemiologischen und klinischen Partnern fahnden Wissenschaftler
dort nach den wichtigsten genetischen und nicht-genetischen
Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Krankheiten, Diabetes und
andere häufige Erkrankungen.



WANC 27.02.07

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