Krankenhauspersonal
Beschäftigte im Gesundheitswesen: Steigender Wettbewerb gefährdet Jobs
> Jobmotor Gesundheitswesen: Sand im Getriebe

Noch steigt die Zahl der
Beschäftigten im Gesundheitswesen. Doch schon bald ist es damit
vorbei. Eine Studie sagt einen Verlust von Arbeitsplätzen in der
Größenordnung von mindestens 400.000 voraus.


Die Zahl der Beschäftigten
im deutschen Gesundheitswesen ist gestiegen. Wie das Statistische
Bundesamt mitteilte, waren zum 31. Dezember 2005 knapp 4,3 Mio.
Menschen und damit etwa jeder neunte Beschäftigte im
Gesundheitswesen tätig. Das sind rund 27.000 Jobs mehr gewesen
als Im Vorjahr. Im gleichen Zeitraum sei die Beschäftigung in
der Gesamtwirtschaft dagegen stagniert.



Nach Angaben der Statistiker
wuchs im Gesundheitswesen in den Jahren 2000 bis 2003 die
Beschäftigtenzahl zwischen 43.000 und 50.000. Zwischen 2003 und
2004 gab es nur noch rund 7000 neue Jobs. Das Wachstum 2005 beruht
vor allem auf einen Mehrbedarf bei den Gesundheitsdienstberufen, wie
Ärzte oder Krankenpfleger, bei denen 22.000 mehr Stellen besetzt
wurden. Auch bei den sozialen Berufen, wie Altenpfleger, gab es
12.000 mehr Beschäftigte als im Jahr 2004 aufgewiesen.



Weniger Stellen (- 3000)
wurden im Gesundheitshandwerk, zu dem beispielsweise Zahntechniker
gehören, und bei den so genannten anderen Berufen im
Gesundheitswesen (-6000) besetzt.



Doch die guten Zeiten im
deutschen Gesundheitswesen scheinen vorbei. Der Jobmotor gerät
ins Stocken. Mehr als 400.000 Arbeitsplätze sollen in den
nächsten Jahren laut iSoft-Report verloren gehen. Die
Schätzungen der Experten liegen bei einem Rückgang von 10
bis 20 Prozent der derzeit Beschäftigten.



Als Ursachen für den
drohenden Verlust der Arbeitsplätze nennt die Studie die Stärkung der
Effizienz im Gesundheitswesens und einen massiv steigenden Wettbewerb
in fast allen Bereichen. So gehen über drei Viertel der Experten
fest davon aus, dass es schon in naher Zukunft unter den
Krankenhäusern zu einem „Kampf bis aufs Messer” kommen wird.
Um dem Wettbewerbsdruck zu begegnen, sind bei allen am
Gesundheitsmarkt Beteiligten strikte Kosteneinsparungen auf allen
Ebenen unvermeidbar, meinen 55 Prozent der Fachleute.



WANC 19.01.07

 
 
 
 
 
 
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