Arzt an Patientenbett
Anteil der Geringverdiener an den Krankenhauskosten beträgt 52 Prozent, sie machen aber nur 27 Prozent der Versicherten aus.
> Armut und Arbeitslosigkeit machen krank

Wer wenig verdient oder keine Arbeit
hat, lebt ungesünder. Beispielsweise muss er häufiger ins
Krankenhaus und ist öfter von psychischen Erkrankungen
betroffen.


Armut und Arbeitslosigkeit machen
krank. Auswertungen auf der Basis von Versichertendaten der KKH von
knapp 1,9 Millionen Frauen und Männer belegen einen deutlichen
Zusammenhang zwischen der sozialen Lage und dem Krankheitsrisiko.
Angehörige unterer Schichten haben ein mehr als doppelt so hohes
Risiko wie Hochverdiener.



So verursacht beispielsweise ein
Versicherter mit niedrigem Einkommen (bis 1000 Euro) mit 2.282 Euro
jährlich doppelt so hohe Leistungskosten in der
Krankenversicherung wie ein Gutverdiener (Einkommen über 3.250
Euro) mit 1.137 Euro jährlich. Der Anteil der Geringverdiener an
den Krankenhauskosten liegt bei 52 Prozent, während sie nur 27
Prozent der Versicherten ausmachen.



Für psychische Störungen
müssen im Versichertenjahr für Geringverdiener 133 Euro
aufgewendet werden. Bei Gutverdienern liegt der Betrag bei 30 Euro.
Ein weiteres Beispiel sind geringverdienende schwangere Frauen. Sie
nehmen das Angebot von Geburtsvorbereitungskursen seltener wahr und
verursachen unter allen Schwangeren mit mehr als 600 Euro die
höchsten Kosten bis zur Entbindung.



Dramatisch ist auch die
Gesundheitssituation bei Arbeitslosen. Während Berufstätige
pro Jahr im Durchschnitt 333 Euro Krankheitskosten verursachen, sind
das bei Arbeitslosen 549 Euro. Arbeitslose haben auch deutlich mehr
Alkoholprobleme als andere Versicherte. Besonders trifft das auf
arbeitslose Männer zu. Sie sind 20-mal häufiger von
Alkoholproblemen betroffen als berufstätige.



WANC
16.05.07

 
 
 
 
 
 
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