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Arme und schlecht gebildete Menschen sind auch in der Gesundheit benachteiligt (Foto: Stock photo)
> Armut macht krank

Die Gesundheit von Menschen, die
finanziell und sozial schlecht dastehen, ist meist schlechter als die
von Menschen, mit hohem Einkommen und sozialem Status. Bedenklich: Der
Unterschied zwischen arm und reich und zwischen gesund und krank ist in
den vergangenen Jahren immer größer geworden.
Grundsätzlich hat sich die gesundheitliche Situation der Menschen in
den Industrienationen in letzten vier Jahrzehnten dramatisch
verbessert. Dennoch klaffen die gesundheitlichen Unterschiede zwischen
den unterschiedlichen sozialen Schichten stark auseinander, sagt eine
Übersicht. Was aber noch weit schlimmer ist: Die Unterschiede haben
sich vertieft. Zum Beispiel die Europäische Union: Das Auseinanderdriften der
Lebenserwartung in den 27 Mitgliedsländern und den jeweiligen sozialen
Gruppen besteht weiter und ist heute sogar größer als noch von 20
Jahren. Das trifft im übrigen unter anderen auch auf die
Kindersterblichkeit, Sterbequoten, Herz-Kreislauferkrankungen,
Schlaganfall und viele Krebsarten zu. Dabei ist zu beobachten, dass sich die gesundheitliche Situation der
finanziell gut ausgestatten, gut gebildeten und arbeitstätigen Menschen
viel rasanter gut entwickelt hat, als die von armen Menschen mit
geringer Ausbildung und ohne Job. Parallel zu der stark von einander
abweichenden Gesundheitslage verläuft der Trend zu starken
Einkommensungleichheit zwischen Reichen und Armen. Klaus Hurrelmann, Professor für Public Health and Education an der
Hertie School of Governance in Berlin, betont, dass diese sich weitende
Schere nicht allein durch Gesundheitspolitik geschlossen werden kann.
Seiner Meinung nach müssen vor allem die wirtschaftlichen und sozialen
Ungleichheiten ausgeglichen werden. Das bedeute auch, dass die
benachteiligten Bevölkerungsschichten mehr Fürsorge benötigen.  
 WANC 13.05.09/Quelle: Increasing Health Inequalities in Welfare States: The Need for a More Health Sensitive Public Policy, Klaus Hurrelmann,
Sebastian Duwe, David Gleicher, Katharina Rathmann, Naomi Woods,
Matthias Richter
 
 
 
 
 
 
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