Vogel
Übertragung des tödlichen H5N1-Virus bisher nur Tier zu Tier und von Tier zu Mensch möglich
> Vogelgrippe: Mindestens 1,5 Mrd. Dollar zur Bekämpfung notwendig

Die UNO schätzt, dass für weitere Maßnahmen, um die Vogelgrippe einzudämmen, zunächst 1,5 Milliarden Dollar notwendig sind. Allerdings werde in Zukunft mehr Geld aufgebracht werden müssen.

Diese Einschätzung sprach der UNO-Koordinator, David Nabarro, im Vorfeld der am 17. und 18. Januar in Peking stattfindenden Geberkonferenz aus. Nabarro erwartet, dass diese Summe auch zusammenkommt, mit der die UNO betroffenen Ländern helfen will, die Ausbreitung der Vogelgrippe zu stoppen und die Übertragung auf den Menschen zu verhindern.



Denn nach Angaben der Welthandelsorganisation WHO holten sich Menschen das Virus bisher ausschließlich beim Kontakt mit verseuchten Tieren. Auch die bisherigen Todesopfer in der Türkei hatten sich nach Angaben Nabarros bei krankem Geflügel angesteckt. Bis jetzt sind etwa 80 Menschen in Asien und in der Türkei an der Vogelgrippe gestorben.



Derweil breitet sich die Vogelgrippe in der Türkei weiter aus. Bereits in 30 der 81 türkischen Provinzen wurden mittlerweile Erreger in Geflügel gefunden. Der Iran hat deshalb seine Grenze zur Türkei geschlossen und grenzüberschreitenden Warenverkehr verboten. Auch die Bundesrepublik hat Maßnahmen ergriffen, um den Import der Seuche zu verhindern. So wurden die Kontrollen vor allem an Flughäfen erhöht, um das Mitbringen von Lebensmitteln zu verhindern. Und nachgedacht wird darüber, die Stallpflicht für Geflügel wieder einzuführen, sobald die Zugvögel ihre Rückreise antreten.



Die WHO warnt zwar vor unangebrachter Hysterie und Panik. Denn bisher gäbe es noch keinen Fall der Übertragung von Mensch zu Mensch. Doch gleichzeitig sagte der WHO-Generaldirektor für den Westpazifik, Shigeru Omi, laut "Welt" zu Beginn einer Konferenz asiatischer Staaten und internationaler Organisationen in Tokio, dass die Gefahr einer solchen Pandemie täglich steige . "Die neuen H5N1-Infektionsfälle beim Menschen in der Türkei zeigen, dass sich die Situation jeden Monat verschlechtert und die Gefahr einer Grippe-Pandemie weiter jeden Tag wächst", zitiert die Welt Omi. Es müsse sicher gestellt werden, dass mit allen verfügbaren Mitteln auf Anzeichen ein Pandemie reagiert und die Ausbreitung verhindert werden müsse.



WANC 12.01.06

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