Mit den gesundheitlichen Folgen von Umwelteinflüssen auseinandersetzen
> Drei Jahre Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit


Schadstoffe in der Luft, Verunreinigungen im Trinkwasser oder übermäßiger Lärm können die Gesundheit des Menschen erheblich beeinträchtigen. Aus diesem Grunde haben das Bundesumweltministerium (BMU) und Bundesgesundheitsministerium (BMG) im Jahre 1999 ein gemeinsames "Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit (APUG)" vorgelegt. Damit wurden erstmals in Deutschland Strategien, Maßnahmen und Ziele für eine umfassende Auseinandersetzung mit den gesundheitlichen Folgen von Umwelteinflüssen benannt. Vier Bundesbehörden sind an der wissenschaftlichen Umsetzung des Programms beteiligt. Die Ergebnisse fasst der Band "Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit: Statusbericht 1999 - 2002" zusammen.


Der Bericht gibt einen Überblick über die Umsetzung der angestrebten Ziele. Er beschreibt begonnene und zum Teil bereits abgeschlossene Forschungsprojekte. Zudem dokumentiert er das Symposium "Umwelt und Gesundheit gestalten: 3 Jahre Aktionsprogramm - Bilanz und Perspektiven", das im vergangenen Sommer in Berlin stattfand.


Die am Aktionsprogramm beteiligten Behörden haben verschiedene Aufgabenschwerpunkte bearbeitet. So konnte das Robert Koch-Institut (RKI) im März 2002 die einjährige Pilotphase einer Studie zum Gesundheitszustand der Kinder und Jugendlichen – den "Kinder- und Jugend-Survey" – erfolgreich abschließen. An der Hauptphase von Mitte 2003 bis 2006 sollen bundesweit etwa 20.000 Kinder mitwirken. Das Umweltbundesamt (UBA) beteiligt sich mit einem Umweltsurvey an dieser Studie. Ferner wurde im RKI eine Kommission "Methoden und Qualitätssicherung in der Umweltmedizin" eingerichtet. Sie soll die derzeit in der Umweltmedizin eingesetzten Verfahren erfassen und bewerten.


Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat sich vor allem Fragen der Risikofrüherkennung und Risikokommunikation gewidmet. In verschiedenen Forschungsprojekten untersuchte das Institut u. a. die Belastung von Muttermilch durch Rückstände von Flammschutzmitteln. Darüber hinaus beschäftigte es sich mit den schadstoffbedingten Wirkungen auf die Entwicklung des kindlichen Immunsystems.


Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) koordiniert die Arbeit der von BMU und BMG eingesetzten "Risikokommission". Zu ihren Aufgaben gehört es,


● die gegenwärtig angewandten Verfahren der Risikobewertung und Standardsetzung transparenter zu gestalten,


● Empfehlungen zur Neuordnung der daran beteiligten Beratungs- und Entscheidungsgremien zu geben sowie


● den gesundheitlichen Umweltschutz im Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit zu verankern.


Das BfS hat außerdem im November 2001 das Forum "Kinder Umwelt und Gesundheit" organisiert.


Mit zahlreichen Forschungsprojekten zu Umwelteinwirkungen auf den Menschen – wie Lärm, Schimmelpilze, Pflanzenschutzmittel oder Klimaveränderungen – ist das UBA am Aktionsprogramm beteiligt. Im UBA ist zudem die Geschäftsstelle der am APUG beteiligten Bundesoberbehörden angesiedelt.


WANC 20.02.03

 
 
 
 
 
 
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