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An Pflegekräften besteht weltweit Mangel
> Pflegekräfte: Weltweit fehlen 4 Millionen

Vier Millionen
zusätzliches Pflegepersonal sind erforderlich, um die weltweite chronische
Personalknappheit im Gesundheitsbereich zu bekämpfen. Zu diesem Ergebnis ist
eine aktuelle Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gekommen.


57 Nationen verfügen über einen ernsthaften Mangel an
Pflegepersonal. In der Folge sind die Impfung von Kindern, die Versorgung von
Schwangeren und der Zugang zur medizinischen Versorgung beeinträchtigt. 36 der
betroffenen Länder liegen in Schwarzafrika. Der World Health Report 2006 der
WHO weist darauf hin, dass dieser Personalmangel beeinflusst, wie Krankheiten
wie HIV/Aids bekämpft werden können.



Laut Studie fehlt weltweit mindestens 1,3 Milliarden Menschen der Zugang zur
grundlegendsten Gesundheitsversorgung. Verantwortlich dafür ist in vielen
Fällen das Fehlen von Pflegepersonal. Am stärksten betroffen sind jene Länder,
die durch Armut und Krankheiten geradezu überwältigt werden und wo das
Pflegepersonal am meisten gebraucht wird.



In Schwarzafrika leben 11 Prozent der Weltbevölkerung. 24
Prozent aller Krankheiten treten in dieser Region auf. Nur drei Prozent des
weltweiten Pflegepersonals arbeitet in Schwarzafrika. Der Mangel an Personal in
Kombination mit dem Fehlen einer entsprechenden Ausbildung und dem erforderlichen
Wissen gehören ebenfalls zu den größten Hürden für ein Gesundheitssystem.



Laut WHO ist die Lebenserwartung in den ärmsten Ländern nur halb so hoch wie in
den reichsten. Laut Studie sei es für jede Nation erforderlich die Bedingungen
zu verbessern, unter denen Ärzte, Krankenschwestern und Hilfspersonal
ausgebildet und beschäftigt werden. Ein 10-Jahresplan soll zur Bewältigung der
herrschenden Krise beitragen. Gefordert wird, dass die zuständigen Politiker
entsprechende Strategien entwickeln und umsetzen.



Infektionskrankheiten und Komplikationen bei
Schwangerschaften oder der Geburt fordern jährlich mindestens zehn Millionen
Todesopfer. Laut WHO gibt es deutliche Hinweise darauf, dass ein höherer Anteil
an Pflegepersonal zu einer entscheidenden Verbesserung der Situation führen
würde.



Timothy Evans, der stellvertretende Direktor der Weltgesundheitsorganisation
erklärte, dass genau dort wo das Pflegepersonal am notwendigsten wäre, keine
ausreichende Anzahl an Personen ausgebildet oder eingestellt wird. „Immer mehr
qualifizierte Menschen wandern für besser bezahlte Jobs in reichere Länder aus.
Derartige Länder werden wahrscheinlich immer mehr ausländisches Pflegepersonal
anziehen, da ihre Bevölkerung altert und langfristig mehr Betreuung brauchen
wird."



Aus diesem Grund fordert die WHO eine direktere Investition
in die Ausbildung und die Betreuung von Pflegepersonal. Die Gesundheitsbudgets
sollten um mindestens zehn Dollar pro Person und Jahr in jenen 57 Ländern mit
ernsten Engpässen erhöht werden. Eine entsprechende Finanzierung auf nationaler
und internationaler Ebene sei für die Erreichung dieses Zieles erforderlich. Die
Studie bezeichnet es als ehrgeizig aber zumutbar, das Ziel innerhalb von 20
Jahren zu erreichen.



WANC 10.04.06/pte

 
 
 
 
 
 
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