Rezeptfplichtige Medikamente werden seltener online bestellt
> Online-Apotheke: Geht es jetzt richtig los?

Der Medikamentenhandel im Internet soll ab 2005 richtig in Schwung kommen. Neun Prozent der deutschen Online-Shopper kaufen bereits Medikamente im Internet. Bestellt werden vor allem rezeptfreie Medikamente und Wellnessprodukte.

Seit Freigabe des Medikamentenversandhandels Anfang 2004 wächst die Zahl der Internetapotheken. 8,8 Prozent der deutschen Online-Shopper haben bereits Medikamente online bestellt, ein weiteres Viertel (23,7 Prozent) will dies in Zukunft tun. Zu diesen Ergebnissen kommt die repräsentative Studie „eCommerce 2004“ der Deutschen Postbank.

1.035 zugelassene deutsche Versandapotheken werben derzeit um die Gunst der Kunden. Hinzu kommen weitere Anbieter, vor allem aus den Niederlanden. Besonders oft bestellen einkommensstarke Frauen (21,7 Prozent) sowie generell gut verdienende Online-Shopper mit einem Nettoeinkommen über 3.000 € (15,5 Prozent) Arzneimittel im Internet. Zudem hat beinahe jeder fünfte (18,5 Prozent) Online-Shopper über 60 Jahre Erfahrungen mit Versandapotheken gesammelt. Mit stark steigender Tendenz.

Händler von Gesundheits- und Wellnessprodukten sehen der eigenen Zukunft positiver entgegen als die meisten anderen Branchen im Internet. 67,6 Prozent werden nach eigenen Angaben weiter in den Ausbau des Online-Vertriebs investieren. Für 72,7 Prozent steht die Verbreiterung der Produktpalette an erster Stelle, 59,1 Prozent werden verstärkt Geld ins Marketing und die Werbung stecken.

Dabei sind es weniger die rezeptpflichtigen Produkte als die rezeptfreien und Wellnessprodukte, die Wachstum versprechen. Bei rezeptpflichtigen Produkten müssen sich auch die deutschen Versandhändler an den festgeschriebenen Apothekenabgabepreis halten. Einen Preisvorteil gegenüber der stationären Apotheke können manchmal ausländische Anbieter wegen eines niedrigeren Mehrwertsteuersatzes auf Medikamente ausspielen.

Laut Bundesgesundheitsministerium beträgt der Anteil der deutschen Versandapotheken bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln derzeit lediglich 2 Promille der Medikamentenausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung. Das entspricht einem Umsatz von etwa 40 Mio. € pro Jahr. Mittelfristig erwartet der Bundesverband Deutscher Versandapotheken (BVDVA) aber Online-Umsätze von rund. 3 Mrd. € pro Jahr.

WANC 09.01.04
 
 
 
 
 
 
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