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Nicht alle Ärzte begrüßen, das Patienten mehr Mitsprache beanspruchen - sie wünschen sich Patienten, die ihnen nicht rein reiden (Foto: Stock photo)
> Patienten: Mehr Informationen, mehr Mitentscheidung

95 Prozent aller Deutschen sind
anscheinend mit ihrem Arzt unter dem Strich zufrieden. Was ihnen jedoch
fehlt: Sie wünschen sich von ihrem Arzt mehr  Informationen und
möchten stärker in die Entscheidungen einbezogen werden, die ihre
Gesundheit oder ihre medizinische Behandlung  betreffen.
Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie zur
Patientenzufriedenheit des Wissenschaftlichen Instituts der Techniker
Krankenkasse (TK) für Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen (WINEG).
Laut Studie fühlt sich jeder Fünfte von seinem Arzt nicht in dem Maße
informiert und in Entscheidungen eingebunden wird, wie er es möchte. “Dabei haben wir festgestellt: Insbesondere die Punkte Kommunikation
und Einbindung in Entscheidungen prägen das Bild, das Patienten von
ihrem Arzt haben", sagte WINEG-Direktor Dr. Frank  Verheyen. "Sie
beeinflussen stark, wie zufrieden die Menschen insgesamt mit ihrem
Doktor sind." Auch der Behandlungserfolg hänge wesentlich davon ab, ob
der Patient  seinen Therapieplan versteht, er gemeinsam mit seinem
Arzt darüber entschieden hat und die einzelnen Schritte mitträgt. Jeder dritte Erwachsene in Deutschland sucht die Verantwortung für seine Gesundheit eher bei anderen als bei sich selbst sieht. Auch ob
Beschwerden wieder verschwinden, sehen viele Menschen als eine
Schicksalsfrage. So schreibt es ebenfalls fast jeder Dritte allein
Glück oder Pech zu, ob er im Krankheitsfall wieder gesund wird.
Antworten, die der Krankenkasse gar nicht gefallen. Denn das kostet
Geld. Deshalb ist es kein Wunder, dass die TK es als ihr Anliegen
bezeichnet, "Patienten in ihrer Souveränität zu stärken”. Das soll aber
nicht nur im Umgang mit der eigenen Gesundheit gelten, sondern auch zu
einem gleichberechtigten Dialog mit dem Arzt führeen. 45 Prozent gaben an, innerhalb der letzten vier Wochen beim Arzt
gewesen zu sein. Im letzten halben Jahr vor der Befragung waren fast
alle gesetzlich Versicherten (neun von zehn) in einer Arztpraxis.
Gleichzeitig bezeichnet sich nahezu jeder Zweite als chronisch krank -
von den über 60-Jährigen sogar mehr als zwei Drittel. Für die TK ist
das ein Alaremzeichen. Denn wenn sich fast die Hälfte eines Volkes als
chronisch krank bezeichne, müsse das zu denken geben. Außerdem lasse
diese Einstellung “auch Rückschlüsse auf die Erwartungshaltung der
Menschengegenüber unserem Gesundheitswesen zu." WANC 18.06.10, Quelle: WINEG
 
 
 
 
 
 
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