Die Antibabypille ist bei langem Gebrauch wahrscheinlich eine Gefahr für Hirntumoren
Die Antibabypille ist bei langem Gebrauch wahrscheinlich eine Gefahr für Hirntumoren
> Pille erhöht Risiko für Hirntumor

Hormonelle Kontrazeptiva können die Gefahr erhöhen, an Glioblastom -  einem bösartigen Tumor im Hirn -  zu erkranken. Betroffen sind vor allem Frauen, die die "Pille" mehr als fünf Jahre eingenommen haben.

Ärzte des Odense Universitäts-Krankenhauses in Dänemark haben aus einem nationalen Gesundheitsregister 15 bis 49-jährige Frauen heraus gesucht, bei denen zwischen 2000 und 2009 erstmals ein Hirntumor diagnostiziert worden war. Sie konnten 317 Fälle identifizieren und bestimmten eine Kontrollgruppe von 2126 Frauen, die keinen Tumor entwickelt hatten.

Dabei stellten sie fest, dass die Einnahme hormoneller Verhütungsmittel das Risiko für einen Glioblastom im Durchschnitt um das 1,5-Fache steigert. Die Wahrscheinlichkeit an diesem Hirntumor zu erkranken trifft Frauen im gebärfähigen Alter - unabhängig davon, ob sie die Pille einnehmen oder nicht - etwa fünf von 100.000 Frauen.

Es zeigte sich aber auch, dass es Faktoren gab, die die Erkrankungsgefahr erheblich beeinflussten. Einer davon ist die Dauer der Einnahme. So war das Tumorrisiko bei Frauen, die die orale Empfängnisverhütung mehr als fünf Jahre nutzten, um im Durchschnitt das 1,9 (zwischen dem 1,2 und dem 2,9)-Fache erhöht. Eine andere ist die Form der Pille. Wurden Kombinationspräparate mit Gestagen oder Arzneimittel nur mit Gestagen verwendet, dann stieg das Risiko auf das zwischen 2,4- bis 4,1-Fache, in Einzelfällen sogar bis um das 20,8-Fache.

Dr. David Geist, der die Studie durchgeführt hat, mahnt dennoch zu einem bedachtsamen Umgang mit den Ergebnissen. Denn tatsächlich seien nur wenige Frauen überhaupt betroffen. Und außerdem sollte man genau Vorteile und Risiken von hormonellen Kontrazeptiva abwägen. Die Studie solle aber dazu veranlassen, genauer für diese Art der Verhütung geeignete Frauen zu bestimmen.

Berliner Ärzteblatt 23.01.2015/ Quelle: British Journal of Clinical Pharmacology

 
 
 
 
 
 
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