Verhüten mit dem Pflaster


Jetzt gibt es eine neue Verhütungsmethode: das erste hormonelle Verhütungspflaster. Es wird pro Zyklus über drei Wochen nur einmal wöchentlich für jeweils sieben Tage aufgeklebt wird. Die vierte Woche ist pflasterfrei.


Mit dem hormonellen Verhütungspflaster kommt ein Präparat auf den Markt, das in seiner Wirkung mit der Pille vergleichbar ist, aber nur einmal wöchentlich angewendet werden muss. Es ist beige und mit dem Format 4,5 x 4,5 cm ist so dünn, dass es sogar unter enger Kleidung nicht aufträgt und einen hohen Tragekomfort gewährleistet. Das Pflaster mit dem sinnigen Namen Evra kann auf vier verschiedene Bereiche des Körpers aufgeklebt werden: auf den Bauch, die Außenseite des Oberarms, den Oberkörper (außer im Brustbereich) oder das Gesäß.


Einmal aufgeklebt, wird das Verhütungspflaster für eine Woche getragen. Nach sieben Tagen, immer am gleichen Wochentag, wird es zu einer beliebigen Uhrzeit gewechselt. Nach insgesamt drei Wochen bzw. drei Pflastern bleibt die vierte Woche pflasterfrei; in dieser Woche kommt es normalerweise zur Entzugsblutung. Der nächste Zyklus mit einer neuen Anwendung beginnt nach Ablauf der vierten Woche wieder am "Pflasterwechseltag".


In Europa (darunter auch Deutschland), Südafrika und Nordamerika nahmen über 3.300 Frauen an klinischen Studien zur Dokumentation von Wirksamkeit und Verträglichkeit des Verhütungspflasters teil. Dabei zeigte sich, dass es genauso sicher verhütet wie die Pille. Zusätzlich führt der wöchentliche Anwendungsrhythmus dazu, dass im Vergleich zur Pille das für Frauen oft belastende Risiko des Vergessens minimiert wird. Aber das Verhütungspflaster kann noch mehr. Nach ein- oder mehrmaligem Vergessen der Pilleneinnahme ist der Verhütungsschutz oft nicht mehr voll gewährleistet. Evra hingegen bietet auch dann noch ausreichend kontrazeptiven Schutz, wenn der Pflasterwechsel an Tag 8 und 15 des Zyklus versehentlich um bis zu 48 Stunden verschoben wurde.


Bei dieser Verhütungsmethode werden die Hormone, ein Östrogen und ein Gestagen, kontinuierlich und gleichmäßig über die Haut direkt ins Blut abgegeben. Starke Schwankungen der Hormonkonzentration, wie sie bei einer Tabletteneinnahme entstehen können, werden vermieden. Außerdem haben durch die Umgehung des Magen-Darm-Traktes Erbrechen und Durchfall keinen Einfluss auf die Wirkstoffaufnahme im Körper.


Verträglichkeit, Zwischenblutungen und die Art und Häufigkeit von Nebenwirkungen sind mit denen der Pille vergleichbar. Einziges Problem, was es bei der Pille nicht gibt: Frauen mit empfindlicher Haut könnten auf das Pflaster mit Reizungen reagieren.


WANC 14.08.03





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/14_08_pflaster.php
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