Verhütung ohne Hormone

Neue Verhütungsmethoden, die nicht die bekannten Nebenwirkungen der Pille mit sich bringen, werden gesucht. Wissenschaftler der University of Cambridge haben jetzt eine gefunden. Sie wollen ein Molekül blockieren, dass dem dem Embryo dabei hilft, sich in der Gebärmutter einzunisten.

Das Molekül nennt sich STAT3. STAT3 spielt eine entscheidende Rolle bei der Meldung an die Zellen, die die Gebärmutter auskleiden, dass sie das Einnisten eines Embryos ermöglichen sollen. Ohne dieses Signal kann kein Einnisten erfolgen und eine Schwangerschaft wird unmöglich.

Die Überlegung der Wissenschaftler ist einfach: Ein Medikament, das STAT3 blockiert, könnte ohne Hinzufügung von Hormonen oder eines erhöhten Blutgerinnselrisikos als Verhütungsmittel eingesetzt werden.

Pharmaunternehmen erforschen bereits Möglichkeiten zur Blockierung von STAT3, da es auch mit der Bildung von Tumoren und der Entstehung von Diabetes in Zusammenhang gebracht wurde. Der leitende Wissenschafter Andrew Sharkey erklärte, dass es denkbar sei, dass die derzeit in Entwicklung befindlichen Substanzen auch als Verhütungsmittel eingesetzt werden könnten.

"Diese Substanzen könnten eine Einpflanzung mittels einer entsprechenden Dosierung und eines passenden Abgabesystems beim Menschen effektiv verhindern. Denkbar ist dabei der Einsatz von Gels." Das Team untersucht derzeit ebenfalls, ob Mängel bei der STAT3 Signalübertragung für bestimmte Formen von Unfruchtbarkeit verantwortlich sein können. Sie gehen davon aus, dass in manchen Fällen eine Behandlung durch die Aktivierung der Signalübertragung möglich sein sollte. Die aktuelle Studie wurde von der WHO als Teil eines Programms zur Erforschung neuer Verhütungsmethoden mitfinanziert.


WANC 09.06.05/pte





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/09_06_verhuetung.php
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