Foto: josef T-Rezaie
"Ziel der Sexualaufklärung der letzten zwanzig Jahre in Deutschland war und ist es, dass Menschen lernen, in Verhütungsfragen für sich und andere Verantwortung zu übernehmen."
> Der Deutschen liebste Verhütung: Pille und Kondom

Pille und Kondom bleiben auch 2011 die
beliebtesten Verhütungsmittel der sexuell aktiven Frauen und Männer in
Deutschland. 53 Prozent der Frauen verhüten mit der Pille, 37 Prozent
mit Kondom. Das zeigt eine Umfrage zum Verhütungsverhalten Erwachsener.
Die Deutschen bleiben trotz des wachsenden Angebotes an
Verhütungsmethoden Pille und Kondom seit Jahren treu. Dabei wird die
Pille aufgrund ihrer Zuverlässigkeit und ihrer bequemen Anwendung
bevorzugt. Für das Kondom sprechen insbesondere die gute
Verträglichkeit und der Schutz vor HIV und anderen sexuell
übertragbaren Infektionen. Die parallele Nutzung von Pille und Kondom
ist besonders stark in der jüngeren Altersgruppe der 18- bis
29-Jährigen verbreitet. Nach Pille und Kondom folgen an dritter Stelle mit 10 Prozent die
Spirale und mit ebenfalls 10 Prozent die Sterilisation. Beide Methoden
werden mit zunehmendem Alter und abgeschlossener Familienplanung
gewählt. Andere Verhütungsmittel wie das Hormonstäbchen, der
Vaginalring oder die Dreimonatsspritze werden nur von ein bis zwei
Prozent der Frauen genutzt. Der Anteil Verhütender an der sexuell aktiven Bevölkerung (Alter 18 bis
49 Jahre) liegt bei 76 Prozent. 16 Prozent verhüten nicht. Bei den 18 –
24 Jährigen verhüten sogar 91 Prozent, bei den 40 – 49 Jährigen sind es
„nur“ noch 68 Prozent. Über Probleme bei der Anwendung der Pille berichten immerhin 59 Prozent
der Frauen. Als gesundheitliche Probleme wurden Kopfschmerzen (17%),
Erbrechen und Durchfall (11%), Zwischenblutungen (10%), Gewichtszunahme
(8%), weniger sexuelle Lust (7%) und Allergie (1%) angegeben. Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung erklärt: "Mit der Einführung der
Antibabypille 1961 auf den deutschen Markt erhielten Frauen und Männer
die Möglichkeit, individuell über ihre Familienplanung zu entscheiden.
Gleichzeitig nahm in der Gesellschaft die Bereitschaft zu, sich mit
Themen wie Sexualität, Verhütung und Familienplanung
auseinanderzusetzen. Ziel der Sexualaufklärung der letzten zwanzig
Jahre in Deutschland war und ist es, dass Menschen lernen, in
Verhütungsfragen für sich und andere Verantwortung zu übernehmen.
Angesichts neuerer Entwicklungen auf dem Gebiet der Verhütung müssen
neue Fragen diskutiert werden." 01.04.2011/ Quelle: Verhütungsverhalten Erwachsener, TNS Emnid im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
 
 
 
 
 
 
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