Frauen verwenden Fluchworte häufiger als Männer (Foto: Tanja/ pixelio.de)
Frauen verwenden Fluchworte häufiger als Männer (Foto: Tanja/ pixelio.de)
> Frauen fluchen öfter als Männer

Das ist nicht besonders ladylike. Eine englische Studie hat jetzt ermittelt, dass Frauen mittlerweile viel häufiger zu Kraftausdrücken greifen als Männer. Das war nicht immer so. 


1990 war die Welt noch in Ordnung. Damals nutzten Männer das F-Wort 1000 mal pro 1 Mio. gesprochener Worte. Damals sagten es Frauen 167 mal. Doch heute ist das alles anders. Während Männer "F…" noch 540 mal pro 1 Mio. gesprochener Worte verwenden, bringen es Frauen auf 546 mal. 


Und das Wort "Sch…." fluchen Frauen heute zehnmal so oft wie Männer. Insgesamt hat das Fluchen bei Frauen seit 1990 um 500% zugnommen, stellen Wissenschaftler der englischen Universitäten in Cambridge und Lancaster fest. 


Warum sich das Fluchen so entwickelt hat? Prof. Tony McEnery wird in der englischen Zeitung Times so zitiert: "Es sieht so aus, dass einige Männer das F-Wort in den 90er-Jahren oft benutzt haben und damit Frauen beeinflußt haben, es ihnen gleich zu tun. Jetzt gleicht sich das an. Mit der voranschreitenden Gleichberechtigung erodiert die Vorstellung, dass es eine Männer- und eine Frauenausdrucksweise gibt und das es Dinge gibt, die Männer und Frauen sagen oder lieber nicht sagen sollten. Das Verhalten eines Gentleman oder eine damenhafte Sprache gehören der Vergangenheit an."


Wie sehr sich die Geschlechter angleichen, belegt auch eine andere Untersuchung (2016 Work Management Survey). Befragt wurden darin 1542 Angestellte in verschiedenen Berufen. Insgesamt gaben 57% zu, am Arbeitsplatz zu fluchen. 41% lehnten Fluchen ab, weil es zu unprofessionell sei. Interessant: Auch am Arbeitsplatz fluchen Frauen (60%) häufiger als Männer (55%). 


Bei den 18- bis 29-Jährigen fluchen Fau (67%) und Mann (66%) fast gleich viel. Allerdings scheint jeder Mann öfter zu fluchen als eine Frau. Ab und zu fluchen 60% der Frauen und 38% der Männer, täglich 20% der Frauen und 37% der Männer.


09.11.2016/ Quelle: Times, Telegraph, Standard

 
 
 
 
 
 
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