Geschiedene und Frauen ohne Kinder sterben früher

Es gibt verschiedene Einflüsse, die die Länge des Lebens verlängern oder verkürzen. Eine Scheidung verkürzt das Leben – bei Männern mehr als bei Frauen. Negativ wirkt sich auch aus, wenn Frauen keine Kinder haben oder die Schulbildung niedrig ist.

Eine Scheidung wirkt sich negativ auf die Lebenserwartung aus. Im Vergleich zu einer gesund und glücklich lebenden Referenzperson im Alter von 50 Jahren leben gleichaltrige Männer nach einer Scheidung im Schnitt 9,3 Jahre, Frauen sogar 9,8 Jahre kürzer.

Haben Frauen keine Kinder, verkürzt sich ihre Lebensdauer demnach um 3,2 Jahre. Rauchen verringert den Angaben zufolge die Lebenserwartung im Vergleich zur Musterperson um 18,2 Jahre (Männer) beziehungsweise 22 Jahre (Frauen).

Trinken Frauen viel Alkohol, sterben sie den Forschern zufolge im Schnitt 23,1 Jahre früher, bei Männern sind es 16,2 Jahre. Diabetes senkt die durchschnittliche Lebensdauer von Männern um 21,4 Jahre (Frauen: 30,8), Bluthochdruck um 7,4 Jahre (Frauen: 12,4).

Männer aus Baden-Württemberg leben 3,1 Jahre länger (Frauen: 1,9), Männer aus Mecklenburg-Vorpommern sterben dagegen 2,7 Jahre früher (Frauen: 0,6). Niedrige Bildung reduziert die Lebenserwartung von Männern um 7,2 Jahre (Frauen 9,1), Arbeitslosigkeit um 14,3 Jahre (Frauen 12,6).

Männer holen im  übrigen auf: Im Jahr 2006 wurden Männer in Deutschland im Schnitt 77 Jahre alt, Frauen 82,3 Jahre. Die Kluft bei der Lebenserwartung zwischen den Geschlechtern verengt sich allerdings. In den vergangenen 8 Jahren stieg die Lebenserwartung bei Männern um 2,6 Jahre, bei Frauen nur um 1,8 Jahre.

WANC 19.11.08, Quelle: BDI, Max-Planck-Institut für demografische Forschung in Rostock, Informationsblatt "Demografische Forschung Aus Erster Hand" (Ausgabe 3/2008)





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/19_11_lebensdauer.php
powered by webEdition CMS