Richtig streiten, kann der Gesundheit gut tun

Sich zu streiten, muß nicht unbedingt
schlecht sein. Im Gegenteil: Einen Streit auszutragen und
unterschiedliche Meinungen offen anzusprechen, kann der Gesundheit
dienen. Denn schwelende Konflikte, die ungeklärt bleiben, führen zu
Stresssymptomen. Allerdings hilft der Streit nur, wenn dabei die
Harmonie nicht aufs Spiel gesetzt wird.
Ein kleiner Streit zur rechten Zeit kann gesund sein - vor allem dann,
wenn es um gute Gründe geht. Zu diesem Schluss kommt ein Forscherteam
es Institute for Social Research an der University of Michigan.
Unterdrückter Ärger ist nämlich - egal ob in der Partnerschaft, beim
Chef oder beim Kind - schlecht für die Gesundheit. Dem stimmt auch der Psychocoach Andreas Winter: „Es ist wichtig, die
Themen auf das Tablett zu bringen. Denn schwelende Konflikte, die
ungeklärt bleiben, führen zu Stresssymptomen.“ Winter warnt aber:
„Streit hat aber nur Sinn, wenn man eine Streitkultur beherrscht, bei
der die Harmonie nicht zerstört wird. Und diese haben die wenigsten. Im
Streit geschieht es leider zu oft, dass man persönlich wird und den
anderen angreift." Studienleiterin Kira Birditt hat Daten von mehr als 1.800 Erwachsenen
zwischen 33 und 84 Jahren analysiert. Demnach führen unterdrückte
Konflikte zum Anstieg des Stresshormons Cortisol. „Beziehungen haben
einen großen Einfluss darauf, wie wir uns tagtäglich fühlen - vor allem
Probleme in unseren Beziehungen", so Birditt. "Wie wir mit unseren
Problemen umgehen, schlägt sich demnach auf unser Wohlergehen nieder." Vorhergehende Studien haben gezeigt, dass verheiratete Paare, die
Streitigkeiten vermeiden, früher sterben als jene, die expressiv sind.
Eine andere Studie hat gezeigt, dass der Ausdruck von Ärger zu einem
Gefühl der Selbstkontrolle und zu Optimismus führt. Bei jenen Menschen,
die ängstlich reagieren, ist das nicht der Fall. Winter warnt indes vor unkontrollierbaren Eskalationen beim Streiten.
„Im Prinzip geht es darum, die Argumente des andern zu verstehen.
Niemand tut oder sagt etwas, was er in diesem Augenblick für falsch
hält", so der Experte. Doch sei die Gefahr groß, den anderen
anzugreifen und ihn zu verletzen. „Daher ist es wichtig, die
Standpunkte zu erklären, denn das ist entlastend und erhält die
Harmonie." „Für den Streitfall bedeutet das, Vorwürfe zu vermeiden und anstatt
dessen mitzuteilen, wie man sich fühlt", erklärt Winter die richtige
Verhaltensweise. Ein Satz wie "Ich fühle mich verletzt", erlaube dem
anderen darauf zu antworten und zu reagieren. Daher ist eine Aussprache
und eine Diskussion einem Streit vorzuziehen, erklärt Winter. „Die
Tatsache, dass gestritten wird, geht auf ein Minus-Konto." WANC 18.08.10, Quelle: American Psychological Society, Institute for Social Research - University of Michigan





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/18_08_streit.php
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