Wenn der Partner einen um den Schlaf bringt

Schnarchen, Treten, Zähneknirschen –
in vielen Schlafzimmern ist es nachts mit der Ruhe nicht weit her. Eine
Umfrage unter Arbeitnehmern in Deutschland zeigt, wie stark darunter
die Bettgenossen leiden: Rund 4,5 Millionen der Beschäftigten führen
ihre Schlafprobleme auf nächtliche Geräusche und Rumoren des
Bettpartners zurück. Fast dreimal so viele Frauen wie Männer werden so
um ihre nächtliche Erholung gebracht.
Wer nicht mit einem sehr festen Schlaf gesegnet ist, dem fehlen zum
Beispiel mit einem Schnarcher an der Seite ein bis zwei Stunden
Nachtruhe. Darunter leidet nicht nur die Leistungsfähigkeit im Job.
Unruhiger Schlaf beeinträchtigt auf Dauer auch die Gesundheit:
„Chronischer Schlafmangel erhöht die Gefahr von
Herz-Kreislauf-Erkrankungen und macht anfälliger für Infektionen“, sagt
DAK-Expertin Stefanie Grabs. Damit die nächtliche Lärmbelästigung nicht zum Erholungskiller wird,
rät die Allgemeinmedizinerin: „Wenn einer ständig die Nachtruhe des
anderen stört, sollten Paare einmal über getrennte Schlafzimmer
nachdenken.“ Das ist spätestens dann die Lösung, wenn manche Schnarcher
mit bis zu 90 Dezibel im Schlafzimmer ebenso laut lärmen wie ein
Presslufthammer auf der Straße. Die Ursachen für den nächtlichen Krach sind vielfältig, aber in der
Regel harmlos: Zu enge Atemwege, Nasenpolypen oder ein verkürzter
Kiefer versperren der Atemluft den Weg. Gefährlich wird es, wenn sich
die Atemwege im Schlaf verschließen. Bei einer Schlafapnoe setzt die
Atmung sekundenweise aus. Mit einem explosionsartigen Schnarchlaut
verschaffen sich die Betroffenen dann wieder Luft. „Wer laut schnarcht
und sich zusätzlich oft unausgeschlafen fühlt, sollte beim
Hals-Nasen-Ohren-Arzt unbedingt abklären, ob eine Schlafapnoe
vorliegt“, sagt Grabs. Auch sehr bewegter Schlaf ist nicht immer harmlos. Zwar ist es normal,
immer wieder die Position zu wechseln. Pro Stunde drehen wir uns nachts
etwa fünf- bis zehnmal, um den Körper gleichmäßig zu belasten. Sehr
unruhig wird es im Doppelbett, wenn die Bettgenossen im Traum um sich
treten und schlagen. Ursache dafür kann eine Störung des Traumschlafes
sein. Ein weiteres Phänomen kennen etwa 60 bis 70 Prozent der Menschen: Kurz
vor dem Einschlafen zucken unwillkürlich die Beine. Beunruhigend ist
das nur, wenn es dauerhaft kribbelt und die Beine nicht zur Ruhe
kommen. Ein Besuch beim Arzt kann klären, ob es sich um das so genannte
Restless-Leg-Syndrom handelt. Die Ursachen für diese unruhigen Beine
sind sehr unterschiedlich. Oft können die Beschwerden aber einfach
bekämpft werden. Stefanie Grabs rät: „Häufig hilft es schon, auf Kaffee
oder schwarzen Tee zu verzichten. Massagen, kalte Fußbäder sowie
leichte Dehnübungen morgens und abends lindern die Beschwerden
ebenfalls.“ Schlecht geschlafen – wann zum Arzt?


WANC 10.03.10, Quelle: DAK-Gesundheitsreport 2010





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/10_03_schnarchen.php
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