Akademikerin: Kinderwunsch steht hinten an
> Akademikerinnen: Später Kinderwunsch

Akademikerinnen realisieren ihren Kinderwunsch wenn überhaupt immer später. Gleichzeitig steigt die Zahl der Frauen mit Hochschulbildung, die Single bleiben. Obwohl der Wunsch nach Familiengründung durchaus vorhanden ist.

Die Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen GESIS hat den Zusammenhang zwischen Bildungsniveau und Kinderlosigkeit von Frauen in Deutschland untersucht. Die Aussagen zum Verhalten in den verschiedenen weiblichen Alters- und Bildungsgruppen hinsichtlich der Kinderlosigkeit basieren auf 500.000 Befragten pro Stichprobe. Betrachtet wurden Frauen der Geburtsjahrgänge 1951 bis 1968 im Alter zwischen 31 und 44 Jahren. Die Angaben stammen von den Volkszählungsdaten 1979 und den Mikrozensusdaten 1989 bis 2000.

Frauen mit Hochschulabschluss verwirklichen ihren Kinderwunsch deutlich später als Frauen mit einem niedrigen Ausbildungsabschluss. Oft bekommen sie ihr erstes Kind erst Ende 30. Bei Hochschulabsolventinnen herrscht ein größeres Ausmaß an Kinderlosigkeit vor als bei anderen Bildungsgruppen. Dabei handelt es sich aber nicht um ein neues Verhaltensmuster, schon 1970 lag die Zahl der kinderlosen Akademikerinnen über dem Durchschnitt. Allerdings stieg der Anteil der Hochschulabsolventinnen in den vergangenen 30 Jahren von zwei auf 10 Prozent.

Trotz der zunehmenden Zahl lediger Mütter, bleibt der Wunsch der Frauen nach einem Mann zur Familiengründung bestehen, auch bei Akademikerinnen. Ledige Akademikerinnen bekommen selten Kinder. Mit höherem Ausbildungsabschluss steigt aber auch der Anteil der ledigen Frauen, eine Tendenz, die sich in den vergangenen Jahren noch verstärkt hat. Das lässt den Schluss zu, dass junge, hochqualifizierte Frauen weniger gewillt sind, die schwierigen Rahmenbedingungen hinzunehmen, die eine Verbindung von Familien- und Erwerbsarbeit mit sich bringt.

WANC 05.08.04/pte

 
 
 
 
 
 
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