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Ein guter Partner wirkt wie ein Puffer gegen Stress (Foto: Stock photo)
> Eine gute Partnerschaft entstresst

Stress – vor allem in der Arbeit –
kann langfristig krank machen. Und Beziehungen belasten oder sogar
zerstören. Doch während eine gute Partnerschaft bei Stressmomenten
helfen kann, mit der Belastung besser und enstpannter umzugehen, wirkt
sich eine schlechte doppelt negativ aus.
Menschen, die in einer intakten Beziehung leben, leiden deutlich
weniger unter dem täglichen Arbeitsstress. Ein guter Partner kann
nämlich wie ein Puffer gegen Stress im Arbeitsleben wirken. Hingegen
haben gestörte Beziehungen einen doppelt nachteiligen Effekt, denn sie
verstärken die negativen Einflüsse noch mehr. Stress im Privatleben und
in der Arbeit erhöht das Risiko von Burn-out und physischen
Erkrankungen. Mehr als 900 Personen haben an der Studie teilgenommen. Jene Menschen,
die in liebevollen Partnerschaften lebten, waren auch deutlich gesünder
als jene, die in problematischen Beziehungen lebten. Frauen, die in
problematischen Beziehungen lebten, litten häufiger unter
Angstzuständen, mentalen Stressreaktionen und Schlafstörungen als jene,
die in glücklichen Partnerschaften lebten. Bei Männern äußerten sich mittelmäßig funktionierende Beziehungen in
Depressionen, Beklemmungen und psychischen und körperlichen
Stressreaktionen. Eine Erklärung dafür, warum Menschen in mittelmäßig
funktionierenden Beziehungen doppelt belastet sind, könnte darin
liegen, dass sie zusätzlich zum Arbeitsstress auch noch ständig um eine
Verbesserung ihrer Beziehung kämpfen. Jene, die hingegen in nicht
funktionierenden Partnerschaften leben, können an ihrer Situation
ohnehin nichts ändern. “Das Studienergebnis ist deutlich nachvollziehbar", betont die
Psychotherapeutin Sabine Fischer. Es gehe um die so genannte
Work-Life-Balance, das in Einklang bringen von Arbeit und Privatleben.
"Das System basiert auf der Vorstellung einer Waage. Wenn eine Seite
nicht stimmt, gerät die Waage aus dem Gleichgewicht", erklärt die
Expertin. Man müsse allerdings auch berücksichtigen, dass man den Partner nicht
als "Mülleimer" für alle Sorgen und Nöte missbraucht. "Auch hier sollte
ein Gleichgewicht herrschen", sagt Fischer. Frauen beherrschten das
besser, da sie ihre Sorgen und Nöte auch mit anderen Freundinnen
besprechen und sich ihr privates Netzwerk aufgebaut haben. Fischer:
"Männer sind oft nicht in der Lage, ihre Sorgen mit anderen außer dem
Partner zu besprechen." Ob man eine solche Studie, die unter Schweden durchgeführt wurde,
allerdings eins zu eins auf andere Länder übertragen könne, zweifelt
Fischer an. "Es gibt verschiedene Mentalitäten und verschiedene
Gesprächskulturen über welche Themen man reden kann und welche absolute
Tabus darstellen." Daher sei eine Studie aus einem anderen Land nicht
immer über Grenzen hinweg anwendbar. Obwohl die Studie einige Geschlechterunterschiede deutlich mache, wären
die Unterschiede zwischen den Individuen eines Geschlechts größer als
jene zwischen den Geschlechtern. WANC 02.07.09/Quelle: Universität Göteborg, pte
 
 
 
 
 
 
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