Zurückhaltung macht Ehefrauen krank

Die Ehe verlängert das Leben. Doch
bei Ehefrauen, die in Konfliktsituation eher zurückstecken, als
ihre Meinung zu sagen, steigt das Risiko einer Herzkrankheit. Bei
Männern spielt dieser Umstand überhaupt keine Rolle.


Eine Studie untersuchte den
Zusammenhang von Eheproblemen und koronarer Herzkrankheit bzw. Tod
anhand von 1768 Männer und 1912 Frauen im Alter von 18 bis
77 Jahren. Grundsätzlich wirkt sich die Ehe positiv auf die
Gesundheit der Menschen aus. Verheiratete Männer leben im
Schnitt um sieben, Frauen immerhin um zwei Jahre länger als
Singles. Verheiratete Menschen weisen auch einen besseren seelischen
Zustand auf als Unverheiratete. Dabei macht es jedoch einen großen
Unterschied, ob das betreffende Paar glücklich oder unglücklich
ist. Bisherige Studien haben bereits Zusammenhänge zwischen
ehelichem Zwietracht und einem höheren Herzinfarktrisiko bei
Frauen zwischen 30 und 65 Jahren sowie einem größerem
Risiko auf Stauungsinsuffizienz bei Männern und Frauen
festgestellt.



Die Studienteilnehmer wurden
umfangreichen medizinischen Tests unterzogen und mussten detaillierte
Fragebögen ausfüllen. Als häufigsten Streitpunkt in
der Beziehung bezeichneten Männer Sex - Frauen nannten hingegen
Geld, Kinder und Hausarbeiten als wichtigste Themen. Männer
gaben auch häufiger an, glücklich verheiratet zu sein und
von ihren Partnern geliebt zu werden als Frauen.



Verheiratete Frauen, die in
Ehe-Konflikten zurückstecken und ihre Meinung für sich
behalten, tragen ein größeres Risiko an Herzkrankheiten zu
sterben als Frauen, die offen sagen was sie denken. „Wenn man mit
seinem Ehegatten streitet, hilft es, seine Meinung auszudrücken",
so Elaine A.Eaker, Forschungsleiterin aus Gaithersburg. Für
Männer, die Unstimmigkeiten für sich behalten, gilt das
allerdings nicht: Ihre Lebenserwartung blieb während des
zehnjährigen Untersuchungszeitraums auf dem selben Niveau wie
jene ihrer offeneren Geschlechtsgenossen.



Etwa 30 Prozent der Männer
gaben an, in Konflikten normalerweise ihre Gefühle für sich
zu behalten. Im Vergleich dazu stecken nur 20 Prozent der Frauen
immer zurück - unter ihnen lag die Häufigkeit von
Todesfällen im Untersuchungszeitraum allerdings vier Mal so hoch
wie bei anderen Frauen. Während Männer sich hauptsächlich
zurückhalten, um Themen zu vermeiden, über die sie nicht
sprechen möchten, haben Frauen komplexere Gründe für
ihr Handeln. Sie würden dementsprechend sozialisiert und hielten
ihre Gefühle in Konflikten mit Partnern zurück, um Ehe und
Familie zu schützen, so Dana Crowley Jack, Autorin des Buches
"Silencing the Self".



WANC 01.10.07/pte





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/01_10_eheleben.php
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