Kopf-Hals-Tumore: Folge eines veränderten Sexuallebens

In Deutschland erkranken jährlich über 18.000 Menschen an Kopf-Hals-Tumoren - besonders betroffen sind junge Menschen. Ausgelöst werden die Tumoren vor allem durch Humane Papillomaviren (HPV). So geht etwa jeder zweite Krebs im Mundrachen auf eine solche Infektion zurück. Ärzte führen diese Entwicklung auf ein verändertes Sexualverhalten zurück.
 
Bis vor einigen Jahren gingen Experten noch davon aus, dass vor allem erhöhter Alkohol- und Tabakkonsum Tumore im Kopf- Hals-Bereich auslösen. „Studien zeigen jedoch, dass – ähnlich wie beim Gebärmutterhalskrebs – Humane Papillomaviren (HPV) auch diese Krebsart verursachen können“, bekundet Prof. Dr. med. Jens P. Klußmann, Direktor der Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie und ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Gießen. „HPV löst wahrscheinlich jeden zweiten Krebs im Mundrachen und jeden vierten Tumor der Mundhöhle aus.“

HNO-Ärzte rechnen mit einer Verdopplung der Erkrankungsfälle bis zum Jahr 2020 und sprechen - wie in anderen Fällen auch - bereits von einer Virusepidemie, die Krebs auslösen kann. Die Ursache für die erhöhte Virusinfektion vermuten Experten in einem veränderten Sexualverhalten mit besonderer Bedeutung oraler Sexualpraktiken.

wanc 14.06.2012/ Quelle: 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für
Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNO KHC)





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/hpv_14_06_12.php
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