Syphilis: Breitet sich weiter aus


Die Geschlechtskrankheit Syphilis wird in Deutschland immer häufiger. Um 20% hat die Zahl der gemeldeten Fälle zugenommen. Hauptsächlich betroffen sind Männer im Alter zwischen 30 und 39 Jahren.


Dem Robert-Koch-Institut (RKI) wurden für das Jahr 2003 insgesamt 2.932 neu diagnostizierte Syphilisfälle gemeldet. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen Anstieg um 500 Erkrankungsfälle (20 %). Bundesweit beträgt die Häufigkeit der Syphilis jetzt 3,6 Erkrankungsfälle pro 100.000 Einwohner. Die höchsten Werte wurden in den beiden Stadtstaaten Berlin (18,1 Erkr./100.000 Einw.) und Hamburg (12,0 Erkr./100.000 Einw.) registriert. Hessen rangiert an der Spitze vor Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Niedersachsen und Bayern.


Männer sind mit 90% an der Erkrankung beteiligt. Am häufigsten sind Männer in der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen (17,1 Erkr./100.000 Einw. der Altersgruppe) betroffen, Die Anzahl der Syphilismeldungen bei Frauen lag in den Jahren 2001 bis 2003 bei etwa 270–300 Fällen pro Jahr, der Anteil der erkrankten Frauen sank von 15,5% im Jahr 2001 auf unter 10 % im Jahr 2003. Am häufigsten erkranken Frauen in der Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen (1,24 Erkr./100.000).

Der Anteil der Fälle, der vermutlich über sexuelle Kontakte zwischen Männern übertragen wurde, nahm von 60 % (2001) auf 76 % (2003), der Anteil der heterosexuelle Kontakte zurückgeführten Fälle sank dagegen von 38% auf 24%. Die Zahl der gemeldeten Erkrankungen nach heterosexuellen Kontakten bleibt mit 400–500 Jahr allerdings relativ konstant. Das bedeutet, dass etwa drei Viertel aller in Deutschland gemeldeten Syphilisfälle Männer betreffen, die Sex mit Männern haben (MSM).

Das RKI hebt hervor
, dass der Anteil von Reinfektionen bei Syphilis-Patienten mit gleichgeschlechtlichen Sexualkontakten von 11 % im Jahre 2002 auf 17 % im Jahre 2003 ansteigt (bei Heterosexuellen von 3% auf 5%).


51 % aller gemeldeten Syphilisfälle wurden im Primär- oder Sekundärstadium diagnostiziert. Im Vergleich zu den beiden Vorjahren deutlich zugenommen hat der Anteil der Patienten, die im Stadium der Früh- oder Spätlatenz diagnostiziert wurden. Dies spricht nach Ansicht des RKI dafür, dass in verstärktem Umfang Patienten durch Screening-Maßnahmen und über Partnerbenachrichtigung identifiziert werden.

WANC 05.10.04





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/05_10_syphilis.php
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