Nüsse kurbeln Abwehr von Sauerstoffradikalen an

Nüsse helfen unserer Gesundheit. Und Nüsse lassen uns auch länger leben. Es gibt mittlerweile eine Reihe von Untersuchungen, die zum Ergebnis haben, dass 10 Gramm Nüsse täglich unser Risiko vermindert, krank zu werden und daran zu sterben. Jetzt legen Ernährungswissenschaftler Daten aus Studien vor, die darauf hindeuten, dass Nüsse das Wachstum von Krebszellen im Darm reduzieren können. Das gelingt, in dem sie Entgiftungsmechanismen des Körpers von krebsfördernden Substanzen aktivieren.


„Bereits seit längerem wissen wir, dass Nüsse voller Inhaltsstoffe stecken, die gut sind für das Herz-, Kreislaufsystem, die vor Übergewicht schützen oder Diabetes“, sagt Dr. Wiebke Schlörmann von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. In einer 2015 veröffentlichten und an derUniversität Maastricht durchgeführten Studie konnte gezeigt werden, dass 10 Gramm Nüsse am Tag das Erkrankungsrisiko für neurodegenerative Erkrankungen um 45%, für Atemwegserkrankungen um 29%  und für Diabetes um 39% verminderten. Wer regelmäßig seine Nussration verzehrte, verstarb zu 17% seltener an Herz-Kreis­lauf-Erkrankungen und zu 15% seltener an Krebs.


Die Ernährungswissenschaftlerin hat nun untersucht, dass Nüsse auch vor Darmkrebs schützen können. Worauf diese schützende Wirkung allerdings beruht, das konnten Mediziner bisher noch nicht genau erklären. 


Schlörmann und ihre Kollegen vom Lehrstuhl für Ernährungstoxikologie haben nun Antworten gefunden. Demnach beruht die gesundheitsfördernde Wirkung von Nüssen unter anderem darauf, dass die körpereigene Abwehr zur Entgiftung von reaktiven Sauerstoffspezies (auch Sauerstoffradikale genannt) aktiviert wird. Solche Substanzen, die beispielsweise durch ultraviolette Strahlung oder verschiedene Chemikalien entstehen, können Zellschäden verursachen, die zur Krebsentstehung führen. 


„Der Körper verfügt aber über eine ganze Reihe von Schutzmechanismen, die reaktive Sauerstoffspezies unschädlich machen“, weiß Schlörmann. Diese werden durch Nüsse und ihre Inhaltsstoffe angekurbelt. Untersucht haben die Forscher die Wirkung von fünf verschiedenen Nusssorten: Macadamia-, Hasel- und Walnuss sowie Mandeln und Pistazien. 


Um die Wirkungsweise zu entschlüsseln, wurden die Nüsse künstlich – im Reagenzglas – „verdaut“. Dabei sind Verdauungsprodukte entstanden, deren Wirksamkeit die Wissenschaftler an Zellen untersucht haben. Feststellbar war, dass die Aktivität der Schutzenzyme Katalase und Superoxiddismutase in den behandelten Zellen anstieg. 


Außerdem stießen die Verdauungsprodukte in Krebszellen den sogenannten programmierten Zelltod an. Diese Wirkung konnten die Ernährungswissenschaftler bei allen untersuchten Nusssorten nachweisen. Jetzt soll herausgefunden werden, ob diese Schutzwirkung durch das Rösten der Nüsse beeinträchtigt wird. 


cs 8.2.2017/ Quelle: Molecular Carcinogenesis.





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/nuesse-entgiftung-8-2-17.php
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