Ein in der Erdbeere enthaltener Pflanzenfarbstoff kann die Leistung unseres Gehirns verbessern und Alterungsprozesse verlangsamen (Foto: Claudia Hautumm  / pixelio.de)
Ein in der Erdbeere enthaltener Pflanzenfarbstoff kann die Leistung unseres Gehirns verbessern und Alterungsprozesse verlangsamen (Foto: Claudia Hautumm  / pixelio.de)
> Erdbeeren können die Alterung des Gehirns aufhalten

Genau genommen sind es nicht die Erdbeeren, die diese Wirkung haben. Sondern ein Pflanzenstoff mit Namen Fisetin, der in Erdbeeren vorkommt. Aber nicht nur dort, man findet ihn u.a. auch in Äpfeln, Orangen, Trauben und Zwiebeln. Fisetin ist Forschungen des Salk Institutes, Kalifornien, zur Folge in der Lage, Auswirkungen des Alterns auf das Gehirn und von alterungsbedingten neurodegenerativen Erkrankungen, wie Alzheimer, zu reduzieren.


Fisetin ist ein Flavonoid - also ein sekundärer Pflanzenstoff und noch genauer ein Pflanzenfarbstoff. Bereits im Jahre 2006 konnten Biologen nachweisen, dass dieser Stoff die Leistungsfähigkeit des Gehirns verbessert. Vor allem verbessert es Gedächtnis und Erinnerungsvermögen. Außerdem schützt es die Nervenzellen im Gehirn, weil es gleichzeitig die Verbindung zwischen den Nervenzellen stärkt und das Entstehen neuer Nervenzellen begünstigt.  


Dass Fisetin den Alterungsprozeß des Gehirns verlangsamen kann, haben Pamela Maher und Kollegen an Mäusen nachgewiesen. Dabei vergleichen die Wissenschaftler Mäuse, die durch einen genetischen Schaden bedingt schneller altern und bereits nach zehn Monaten Defekte einer Alzheimererkrankung aufweisen, die sonst erst nach rund zwei Jahren auftreten. Einer Hälfte dieser Mäuse wurde nach dem dritten Lebensmonat über die Dauer von sieben Monaten mit einem Futter versorgt, dem eine Dosis Fisetin beigemischt wurde. Die andere Gruppe erhielt normales Futter.  


Nach zehn Monaten verglichen die Wissenschaftler Gehirnfunktion, Stressverhalten und Entzündungsvorgänge der beiden Gruppen. „Die Unterschiede waren eklatant,“ sagt Maher. Bei Gedächnitstests hatten die nicht mit Fisetin versorgten Mäuse große Probleme, außerdem wiesen sie erhöhte Stress- und Entzündungswerte im Blut auf. Dagegen unterschieden sich die mit Fisetin behandelten Mäuse von den unbehandelten Mäusen im Alter von drei Monaten in Bezug auf die Leistungsfähigkeit des Gehirns und der Entzündungsmarker kaum. Was nichts anderes bedeutet, dass der Pflanzenstoff die Alterung der Mäuse aufgehalten hatte. 


Was bei Mäusen funktioniert, kann auch beim Menschen funktionieren. Muss aber nicht. Maher will deshalb nun klinische Studien mit Fisetin am Menschen durchführen.  


cs 25.7.2017/ Quelle: J Gerontol A Biol Sci Med Sci

 
 
 
 
 
 
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