Viramin-A: Hilfe bei der Infektionsabwehr

Vitamin-A sichert den Aufbau von
Körperbarrieren gegen Krankheitserreger. Außerdem schützt es die
Schleimhäute und die Haut. Doch Ernährungsexperten warnen, dass die
Versorgung mit dem Vitamin nicht ausreiche. Dabei empfehlen sie
natürliche Quellen zur Deckung des täglichen Bedarfes.
Die Versorgung der deutschen Bevölkerung mit Vitamin A sei teilweise
unzureichend. beta-Carotin-reiche Lebensmittel alleine genügten nicht,
um die wünschenswerte tägliche Vitamin- A-Zufuhr sicher zu stellen.
Diesen Schluss zog Ernährungsmediziner Prof. Dr. Hans K. Biesalski,
Direktor des Instituts für Biologische Chemie und
Ernährungswissenschaft der Universität Hohenheim. Und das ist fast der
Versuch der Ehrenrettung eines Stoffes, der stark in Verruf gekommen
ist. Denn extrem hohe Mengen von Vitamin-A sind keineswegs so
unbedenklich, wie oft verbreitet wurde. Ernährungsexperten monieren, dass vor allem Schulkinder und Senioren
über 60 unzureichend mit Vitamin-A versorgt sind. Abhilfe schaffe am
ehesten eine gemüsebetonte Mischkost, die aber auch Fleisch und
tierische Produkte enthalte. Besonders ergiebige Vitamin-A-Quellen
seien Leber, fetter Fisch und Butter, Käse, oder Eier. Wertvolles
beta-Carotin lieferten Karotten als Saft oder Kochgemüse, Mangos und
jede Art gelbes und tiefgrünes Gemüse. Von beta-Carotin gehe keine
Gefahr aus. Gefährlich sei viel mehr, wenn man zu wenig davon hat. Vitamin A ist, wie Prof. Dr. h.c. Helmut Sies vom Universitätsklinikum
Düsseldorf betont, wegen dessen Bedeutung beim Aufbau der Schleimhäute
in Mund, Lungen und Nasen-Rachen-Raum sowie bei der Abwehr von
infektiösen Krankheiten und in der Embryogenese für die Gesundheit
unverzichtbar. Deshalb sei eine gute Versorgung mit Provitamin A und
Vitamin A eine wichtige Grundlage gerade in der kalten Jahreszeit.
Vitamin A sichere den Aufbau von Körperbarrieren, die von essentieller
Bedeutung für den Schutz gegen Krankheitserreger seien. Vitamin-A schützt die Haut auch gegen UV-Strahlung und damit gegen
Sonnenbrand und Hautkrebs, hebt Hautärztin Dr. Andrea Krautheim vom
Informationsverbund Dermatologischer Kliniken hervor: „Durch die
Einnahme von beta-Carotin lässt sich erwiesenermaßen eine moderate
Schutzwirkung vor einer Sonnenbrandreaktion erreichen." Der Körper kann seinen täglichen Bedarf von ca. 1 mg Vitamin A auf zwei
Wegen decken: Durch Nahrungsmittel mit reinem Vitamin A - dazu gehören
rotes Fleisch, vor allem Leber, und auch andere tierische Produkte -
oder durch beta-Carotin - einem Provitamin, das der Körper selbst in
Vitamin A umwandeln kann. Zu den Nahrungsmitteln mit hohem
beta-Carotin-Anteil gehörten jede Art von gelbem oder tiefgrünem
Gemüse, vor allem aber Karotten, solange sie gekocht oder zu Saft
gepresst verzehrt würden. „Entsprechend den nationalen Ernährungsgewohnheiten wird die tägliche
Einnahme von Vitamin A fast zu 50 Prozent durch beta-Carotin gedeckt",
erklärt Dr. Georg Lietz, von der britischen Newcastle University. Vor
allem Vegetarier und insbesondere Veganer seien als besondere
Risikogruppe auf ausreichend Vitamin A angewiesen. Allerdings gäbe es auch einen nicht unerheblichen Bevölkerungsanteil,
dessen Stoffwechsel aufgrund seiner genetischen Veranlagung schlecht in
der Lage sei, das beta-Carotin in körpereigenes Vitamin A umzuwandeln.
Diese sogenannten "Low-Responder" können bislang nur in wenigen
Speziallabors erkannt werden, so dass die sicherste Gesundheitsvorsorge
am ehesten durch eine ausgewogene Mischkost erreicht werden kann, die
auch tierische Produkte enthält. „So wäre eine Scheibe Leber alle 14
Tage schon ausreichend, um den Bedarf an Vitamin A zu decken", rechnet
Biesalski vor. Dass beta-Carotin in der jüngeren Vergangenheit zu Unrecht in die
Negativ-Schlagzeilen geraten sei, heben die Ernährungsexperten hervor.
„In der Krebsforschung galt dieses Pro-Vitamin lange Zeit als
Hoffnungsträger - bis Studien zeigten, dass hohe Konzentrationen (mehr
als das 10-fache des täglichen Bedarfs) über lange Zeit das
Lungenkrebsrisiko bei Rauchern erhöhen," betont Biesalski. Doch diese Einschränkungen gelten nur für isolierte
Vitamin-A-Medikamente und nicht für natürliche beta-Carotin-Quellen in
der täglichen Ernährung: „Hier können wir mit Sicherheit davon
ausgehen, dass beta-Carotin aus Lebensmitteln, angereicherten Säften
oder niedrig dosierten Supplementen als sicher angesehen werden
können", erklärte Biesalski. WANC 28.10.09/ Quelle: 2. Hohenheimer Ernährungsgespräch, Universität Hohenheim





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/28_10_vitamin_a_immunabwehr.php
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