Ballaststoffe stimulieren die körpereigene Antibiotikaproduktion

Wer viel Vollkornbrot oder Müsli
isst, fördert die Abwehrkräfte seines Körpers. Diese
werden im Darm gebildet und kämpfen gegen Krankheitserreger wie
Bakterien, Pilze und Viren.


Eine ballaststoffreiche Ernährung
fördert die Produktion körpereigener Substanzen im
Dickdarm, die dort schädliche Bakterien und andere
Mikroorganismen abtöten können. Damit eröffnet eine
über die Ernährung gesteuerte Vermehrung dieser endogenen
Antibiotika neue Chancen in der Vorbeugung und Behandlung infektiöser
Darmerkrankungen. Ein Forscherteam um Dr. Jürgen Schauber von
der Medizinischen Universitätsklinik Würzburg hat diesen
Effekt genau untersucht. Er konnte nachweisen, dass eine
ballaststoffreiche Nahrung die Dickdarmschleimhaut anregt,
antimikrobiell wirkende Peptide herzustellen.



Erst vor wenigen Jahren fanden
Wissenschaftler heraus, dass Zellen an Körperoberflächen
wie der Haut oder der Schleimhaut im Magen-Darm-Trakt kleine
Eiweißstoffe (Peptide) mit antimikrobieller Wirkung
produzieren. Diese Substanzen gehören zum angeborenen
Immunsystem und unterstützen es im Kampf gegen Krankheitserreger
wie Bakterien, Pilze und Viren.



Bei ihren Untersuchungen konzentrierten
sich Schauber und seine Kollegen auf eine bestimmte Familie der
antimikrobiellen Peptide: die Cathelicidine. Sie stellten fest, dass
vor allem jene Zellen der Dickdarmschleimhaut antimikrobielle Peptide
herstellen, die in direktem Kontakt mit dem Darminhalt stehen. Vor
allem kurzkettige Fettsäuren wie die Buttersäure (Butyrat)
kurbeln die Produktion dieser Peptidgruppe an. Buttersäure
entsteht, wenn der Körper Ballaststoffe aus der Nahrung mithilfe
von Darmbakterien abbaut. Dadurch verschiebt sich der ph-Wert im Darm
in den sauren Bereich und schafft so ein ungünstiges Milieu für
Krankheitserreger. Dies wiederum eröffnet Möglichkeiten,
Magen-Darm-Infektionen eine natürliche Abwehr entgegenzusetzen.



Ballaststoffreiche Lebensmittel



Die Deutsche Gesellschaft für
Ernährung e. V. (DGE) empfiehlt, zur Unterstützung der
Darmgesundheit täglich mindestens 30 Gramm Ballaststoffe zu
verzehren.












NahrungsmittelBallaststoffgehalt 
1 Scheibe Vollkornbrot (50 g)8,1 g 
1 Portion Müsli mit Nüssen (50 g)
6,6 g 
1 EL Leinsamen (10 g)
3,9 g 
1 mittelgroße Salzkartoffel (100 g)
1,2 g 
1 Portion Vollkornreis (50 g)
1,1 g 
1 Portion Feldsalat (50 g)
0,75 g 
1 mittelgroße Karotte (100 g)
3,6 g 
1 Apfel mit Schale (125 g)
2,5 g 
1 Portion Erdbeeren (250 g)
5,0 g 
10 Haselnusskerne (10 g)
0,8 g 

Quelle: Heseker, B. u. H. (1999):
Nährstoffe in Lebensmitteln, Frankfurt



WANC 27.02.07





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/27_02_ballaststoffe.php
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