Beerenobst: Müllabfuhr der Gehirnzellen

Heidelbeeren, Erdbeeren und Brombeeren
– das ist alles leckeres Obst, das viele gerne essen. Und natürlich
sind sie gesund. Sogar viel gesünder, als man gemeinhin denkt. Denn
bestimmte Inhaltsstoffe in den Beeren – die Polyphenole – haben ganz
außergewöhnliche Eigenschaften. Eine davon ist, dass sie wie eine
Müllabfuhr Abfall im Gehirn entsorgen. Und damit sorgen sie dafür, dass
sich der Verfall von Gehirnzellen verlangsamt.
Wer häufig Heidelbeeren, Erdbeeren und Brombeeren isst, sorgt damit für
ein gutes Gedächtnis im Alter vor. Denn bestimmte Inhaltsstoffe von
ihnen helfen dem Gehirn dabei, giftige Eiweiße zu zerstören. Forscher
studierten die Wirkung von Polyphenolen, die dem oxidativen Stress bei
degenerativen Gehirnerkrankungen, Herzproblemen, Krebs und anderen
Alterskrankheiten entgegenwirken. Dass Beeren den Nervenverfall im Alter verzögern und dabei die Lern-
und Erinnerungsfähigkeit aufrecht erhalten, wurde schon früher an
Ratten gezeigt. Nun untersuchten die Forscher die sogenannten
Mikroglia-Zellen. Ähnlich wie eine Müllabfuhr entfernen diese den
biochemischen Abfall im Gehirn, der sonst die Funktion der Neuronen
verschlechtert, und rezyklieren ihn. Dieser als "Autophagie"
bezeichnete Prozess funktioniert im Alter immer schlechter, obwohl hier
erhöhter Entsorgungsbedarf besteht. Am Gehirnmodell konnte nun gezeigt werden, dass Extrakte aus Heidel-,
Erd- und Brombeeren die Aktivität von jenem Protein unterbinden, das im
Alter die Autophagie unterbricht. Somit unterstützen die Beeren die
Arbeit der "Müllabfuhr-Zellen". „Unsere Forschung ist die erste, die
diesen Effekt bei Beeren nachweisen kann", berichtet die
Studienleiterin Shibu Poulose. „Die antioxidant wirkenden Inhaltsstoffe stecken vor allem in den
Bestandteilen, die beim Pressen als Reststoffe zurückbleiben. Also in
der Haut und in den Kernen", erklärt die Lebensmitteltechnologin Marie
Bildstein vom Technologie-Transfer-Zentrum Bremerhaven. Selbst
gefrorene Beeren enthalten Polyphenole und ebenso zu Marmelade
verarbeitete, sofern die Einkochtemperatur nicht zu hoch war.
„Allerdings sind antioxidante Wirkstoffe empfindlich auf Licht und
Temperatur und gehen auch bei zu langer Lagerung verloren." WANC 26.08.10, Quelle: American Chemical Society, pte





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/26_08_beeren_polyphenole.php
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