Ballaststoffe: Schutz vor Krankheiten

Genügend Ballaststoffe jeden Tag können das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung senken. Sie können darüber hinaus zum Schutz vor Diabetes mellitus,
Fettstoffwechselstörungen, Gicht, Gallensteinen sowie Dickdarmkrebs und
weiteren Darmerkrankungen beitragen.


Ein
hoher Verzehr ballaststoffreicher Nahrungsmittel geht einher mit
deutlich weniger Risikofaktoren für das Herz-Kreislauf-System.
Übergewicht, Body-Mass-Index (BMI), Taille-Hüft-Verhältnis (WHR),
Blutdruck sowie die Blutplasma-Konzentrationen von Cholesterin,
Triglyceriden, Homocystein und Blutzucker sinken mit steigender
Ballaststoffaufnahme in der täglichen Ernährung, betont Diplom
Ernährungswissenschaftlerin Bettina Geier von der Gesellschaft für
Ernährungsmedizin und Diätetik e.V., Aachen.



Wie das American Journal of Clinical Nutrition in seiner aktuellen
Ausgabe veröffentlichte, bestärkt die Untersuchung des französischen
Wissenschaftlerteams um Professor Doktor Denis Lairon der Universität
Marseille die bisherigen Empfehlungen zum vermehrten Konsum
nahrungsfaserhaltiger Lebensmittel mit dem täglichen Essen. Die
Forscher
hatten in ihrer Studie Ernährungsprotokolle von 2.532 Männern und 3.429
Frauen gleichen Alters über einen Zeitraum von zwei Jahren auf die
Aufnahme der pflanzlichen Faserstoffe hin untersucht und ausgewertet.



Es zeigte sich, dass ein hoher Gesamtverzehr an Ballaststoffen
sowie hohe Anteile an unlöslichen Ballaststoffen ein bedeutend
niedriges Übergewichtsrisiko, moderatere Blutdruckwerte wie auch
durchschnittlich bessere Cholesterin-, Fett- und
Homocystein-Blutwerte bedeuten.



Unlösliche Nahrungsfasern
sind überwiegend in Getreide, vor allem in Vollkorn- und
Roggenprodukten, aber auch in Hülsenfrüchten und verschiedenen
Gemüsesorten als Zellulose, Hemizellulose und Lignin enthalten. Bei den
löslichen Nahrungsfasern fielen die gesundheitsförderlichen Effekte
etwas geringer aus als bei den unlöslichen Faservertretern. Lösliche
Ballaststoffe wie Pektin aus Äpfeln und Zitrusfrüchten, Inulin und Guar
sind reichlich in Obst, Gemüse und Kartoffeln zu finden.



Doch nicht alle Nahrungsfasern wirken gleich: die aus Getreide verursachen vor allem einen niedrigeren
BMI und bessere Blutdruck- und Homocystein-Werte, während
Nahrungsfasern aus Trockenfrüchten, Samen und Nüssen verstärkt
bessere Blutzucker- und Blutfettwerte sowie einen
niedrigeren BMI und WHR bedeuten. Da die Vorzüge der einzelnen
faserhaltigen Nahrungsprodukte vielseitig sind, sollte die tägliche
Ernährung daher Ballaststoffe sowohl aus Vollgetreide und
Hülsenfrüchten als auch aus Gemüse und Obst enthalten, empfiehlt Geier.



Der tatsächliche Durchschnittsverzehr der Deutschen an
den „veganen Mulititalenten“ unterschreitet jedoch mit weniger als 20
Gramm pro Tag die dringend empfohlene Mindestempfehlung von 30 Gramm
deutlich. Neben dem
Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und
Übergewicht kann eine solche Kost zum
Schutz vor den anderen Wohlstandskrankheiten Diabetes mellitus,
Fettstoffwechselstörungen, Gicht, Gallensteinen sowie Dickdarmkrebs und
weiteren Darmerkrankungen beitragen.



Unbedingt beachten: Um eventuelle Verträglichkeitsprobleme
zu vermeiden, sollte die Umstellung auf eine ballaststoffreiche Kost
langsam erfolgen. Wer ballaststoffreich isst, sollte ausreichend
trinken. Nur so können die Nahrungsfasern im Darm aufquellen.



WANC 24.01.06





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/24_01_ballaststoffe.php
powered by webEdition CMS