Vitaminversorgung: Es mangelt an Folsäure und Vitamin D

So schlecht, wie viele unken, ist die
Ernährung der Deutschen anscheinend gar nicht. Wie eine Studie jetzt
belegt, nehmen wir ausreichende Mengen von Vitaminen zu uns. Nur bei
zwei Vitaminen gibt es Mangel: Folsäure und Vitamin D.
Möhren enthalten Provitamin A, in Zitronen steckt viel Vitamin C und
der Lebertran hat es wegen seines hohen Vitamin-D-Gehalts gar zu einer
gewissen Berühmtheit gebracht. Wer sich ausgewogen und
abwechslungsreich ernährt, hat in Sachen Vitamine schon gewonnen. Wie
die Nationale Verzehrsstudie II – die vom Max Rubner-Institut (MRI)
durchgeführt wurde - zeigt, nehmen die Menschen in Deutschland mit dem,
was sie essen, von fast allen Vitaminen im Normalfall ausreichende
Mengen auf. Ob Vitamin C oder Vitamin A – die natürlichen Lebensmittel
enthalten genug davon, um den Bedarf bei „normaler“ Ernährung zu decken. Nur in einigen besonderen Gruppen, zum Beispiel bei Kranken oder
hochbetagten Senioren, erreichen größere Anteile die empfohlenen
Richtwerte nicht ganz – was aber zunächst noch kein direktes
gesundheitliches Risiko bedeutet. Lediglich für zwei Vitamine, Folsäure und Vitamin D, liegen die aus dem
Verzehr abgeleiteten Aufnahmewerte für die gesamte Bevölkerung deutlich
unter den Empfehlungen. Für diese beiden Vitamine ist es sinnvoll, neue
Strategien zur Verbesserung der Versorgungslage zu entwickeln. „Ein Weg
ist die veränderte Lebensmittelauswahl“, so Prof. Gerhard Rechkemmer,
Präsident des MRI. Wer häufiger zu Obst und Gemüse greift, kann seine Folsäure-Aufnahme
positiv beeinflussen. Für Vitamin D müsste zunächst geklärt werden, in
welchem Umfang die Bildung von Vitamin D aus Vorstufen im Körper unter
Einfluss von Sonnenlicht in die Vitamin-Bilanz einbezogen werden muss.
Hierzu gibt es in Deutschland bisher noch keine repräsentativen Studien. Obst, Gemüse und andere Lebensmittel bieten nicht nur ausreichend
Vitamine, sie sind auch Lieferanten für viele wertvolle Inhaltsstoffe,
wie sekundären Pflanzenstoffe, deren Bedeutung zwar allgemein bekannt
sind, über die aber im Einzelnen noch kaum wissenschaftliche Ergebnisse
vorliegen. Die Vielfalt der Wirkungen pflanzlicher Lebensmittel kann keinesfalls
durch Zufuhr synthetischer Vitaminpräparate ersetzt werden, betont das
MRI. Nicht zuletzt schmecke gerade im heißen Sommer Gemüse wie Paprika
ganz wunderbar – und sei zugleich, ebenso wie viele Blattgemüse, ein
guter Folat-Lieferant. WANC 15.07.10, Quelle: Max Rubner-Institut (MRI)





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/15_07_vitamine.php
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