Pflanzliche Ballaststoffe: Senken Risiko für Arteriosklerose und Herzinfarkt

Eine pflanzenfaserreiche Ernährungsweise kann hohe
Konzentrationen des C-reaktiven Proteins (CRP) entscheidend verringern. CRP
lässt sich im Blut aufspüren und zeigt das Risiko für Entzündungs- und
Herzerkrankungen sowie Diabetes mellitus Typ 2 an.


Eine amerikanische Langzeitstudie von Doktor Yunsheng Ma und
seinem Team erforschte den Zusammenhang zwischen der Ballaststoffzufuhr durch
die Nahrung und der Serumkonzentration des Risiko-Markers CRP. Die Forscher der
Universität Massachusetts dokumentierten und analysierten hierfür bei 524
Erwachsenen mit einem durchschnittlichen Alter von 48 Jahren bei Studienbeginn
ein Jahr lang in dreimonatigen Abständen die CRP-Blutkonzentration, die
Aufnahme von Nahrungsfasern sowie die allgemeine Ernährungsweise und die körperliche
Aktivität.



Der größte Teil der beobachteten Testpersonen nahm mit ihrer
Kost weit weniger Faserstoffe ein, als die 30 Gramm Ballaststoffe, die von der
Weltgesundheitsorganisation WHO als tägliche Mindestmenge empfohlen sind. In
Konsummengen unterteilt ergaben sich unterschiedliche Gruppen, die täglich um
die 22, beziehungsweise 16 oder 10 Gramm Ballaststoffe verzehrten.



Als Ergebnis konnte das Forscherteam einen umgekehrten
Zusammenhang zwischen Ballaststoffaufnahme und der CRP-Konzentration feststellen.
Bei den Konsumenten der nahrungsfaserärmeren Kost war das Risiko für hohe
CRP-Werte um 63 Prozent höher, verglichen mit den Studienteilnehmern mit der
höchsten Ballaststoffaufnahme. Ein Unterschied zeigte sich hierbei zwischen
unlöslichen Nahrungsfasern, die bei reichlichem Konsum das Risiko um 68 Prozent
verringerten, und den löslichen, die das Risiko hingegen nur um 42 Prozent
senken konnten.



CRP ist ein Eiweißstoff, der in der Leber gebildet wird und
im Blut mengenmäßig bestimmt werden kann, um als aussagekräftiger
Entzündungsparameter in der Diagnostik zu dienen. Forschungen haben vor
längerer Zeit ergeben, dass CRP ein Risikofaktor für Arteriosklerose ist. Die
Gefäßerkrankung Arteriosklerose ist in den meisten Fällen eine der Hauptursachen
von Herzinfarkt, Schlaganfall und peripherer, arterieller
Verschlusskrankheiten.



Eine zu geringe Ballaststoffaufnahme hängt unmittelbar mit
nahezu allen Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht/Adipositas,
Arteriosklerose, Diabetes mellitus Typ 2, Durchblutungsstörungen, Hypertonie
sowie Erkrankungen endokriner Drüsen, Autoimmunerkrankungen und Erkrankungen
des Verdauungssystems wie Obstipation, Darmkrebs oder Divertikulose zusammen,
erläutert Bettina Geier von der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik.



Die Empfehlung einer faserstoffreichen Ernährungsweise ist
Bestandteil aller Empfehlungen, um das Arterioskleroserisiko und damit die
Gefahren für Herzinfarkt und Co. zu senken. Da Ballaststoffe ein sehr breites
Wirkspektrum besitzen, sollte man die tägliche Ballaststoffaufnahme zu einer
guten Hälfte in unlöslicher Form, wie sie vor allem als Zellulose und
Hemizellulose in (Vollkorn-)Getreideprodukten und Hülsenfrüchten enthalten sind
und zur knappen Hälfte durch wasserlösliche Ballaststoffe, die meist als
Pektine reichlich in Obst und Gemüse vorliegen, zu sich nehmen, rät Geier
abschließend.



WANC 10.05.06





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/10_05_ballaststoffe.php
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