Kochsalz: Zuviel schadet doch

Ob Kochsalz Bluthochdruck, Herzinfarkt
und Schlaganfall fördert, ist heftig umstritten. Lange wurde
behauptet, dass ein Zuviel schädlich ist. Doch dann erschienen
Studien, die den Einfluss von Kochsalz klein redeten. Doch nun zeigt
eine wissenschaftliche Untersuchung, dass eine salzarme Kost das
Leben verlängert.


Wer sich salzarm ernährt, beugt
damit nicht nur einem Bluthochdruck vor, sondern senkt auch das
Risiko, später einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden.
Zu viel Kochsalz ist nach Ansicht von Professor Walter Zidek von der
Berliner Charité ebenso schädlich wie zu viele Kalorien
oder zu viel Cholesterin.



Der Experte bewertet eine Studie, die
kürzlich im Britischen Ärzteblatt erschienen war.
US-Forscher hatten dort erstmals belegt, dass eine salzarme Kost
Herz-Kreislauf-Erkrankungen verhindern kann und dadurch unter
Umständen die Sterblichkeit senkt. "Damit wurde eine
wichtige Lücke in der Beweiskette gegen das Kochsalz
geschlossen", findet Zidek, denn nach den Ergebnissen der Studie
lassen sich Herzinfarkt und Schlaganfall durch eine salzarme Kost
ebenso so gut vermeiden wie durch eine aggressive Behandlung mit
Medikamenten gegen zu hohes Cholesterin. Und dies zu einem Bruchteil
der Kosten der Medikamente, betont der Wissenschaftler.



Bei unserer Ernährung kommt das
meiste Kochsalz allerdings nicht aus dem Salzstreuer. Etwa 80 Prozent
sind in Nahrungsmitteln versteckt. Besonders salzhaltig ist
beispielsweise Brot, aber auch Fleisch und überhaupt alle
Nahrungsmittel aus Konserven sowie Fastfood. Für eine salzarme
Kost müssten viele Menschen ihre Ernährung völlig
umstellen.



Zidek vermisst jegliche öffentliche
Unterstützung in seinen Bemühungen für eine salzarme
Ernährung. Die Regierung habe zwar der Fettleibigkeit den Kampf
angesagt. Die Bedeutung des Kochsalzes werde jedoch immer wieder in
Zweifel gezogen, in der Regel mit nebulösen Bedenken, die nach
Ansicht von Zidek längst widerlegt sind.



WANC 05.07.07 Quelle: W. Zidek: Die Evidenz spricht
für eine Kochsalzbeschränkung. DMW Deutsche Medizinische
Wochenschrift 2007; 132 (23): S. 1254





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/05_07_kochsalz.php
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