Warum Vollkorn so gesund ist

Vollkorn-Produkte schützen vor
Bauchfett. Und weil Vollkorn verhindert, dass sich schädliche
Fettdepots rund um die inneren Organe bilden können, schützt es auch
vor Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Warum das so ist? Der
Verdauungsprozess von Vollkornbrot dauert wesentlich länger, wodurch es
schneller satt macht. Noch besser funktioniert das und hilft beim
Abnehmen, wenn man lange kaut.
Wer bei der Wahl von Getreideprodukten vorwiegend auf Vollkorn setzt,
kann dadurch überschüssiges Fett loswerden. Das berichten Forscher der
Tufts University. Sie befragten 2.800 Erwachsene nach ihren
Ernährungsgewohnheiten und untersuchten durch spezielle Bildgebung ihr
Fettgewebe. Bei jenen, die sich statt von Produkten mit weißem Getreide
von solchen aus Vollkorn ernährten, hatte sich deutlich weniger
Bauchfett angesammelt. Vollkorn stärkt somit gegen Diabetes und
Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Den positiven Effekt beobachteten die Forscher bei jenen, die
mindestens drei Portionen Vollkorn-Produkte pro Tag verzehrten - und
weniger als eine mit normalem Getreide. Als eine Portion
Vollkorngetreide galt dabei eine Scheibe 100-prozentiges
Weizen-Vollkornbrot, eine halbe Tasse Haferflocken oder dieselbe Menge
an braunem Reis. Bei jenen, die neben den Vollkorn-Portionen weiterhin
viele Produkte mit verarbeitetem Getreide zu sich nahmen, war der
Vorteil nicht zu beobachten. “Es ist also wichtig, Teile der Ernährung
zu ersetzen und nicht bloß zusätzlich Vollkorn zu essen", erklärt
Wissenschaftler Nicola McKeown. Konkret war bei den Vollkorn-Essen das Bauchfett rund um die inneren
Organe geringer, die sogenannten viszeralen Fettgewebe. Mehr noch als
die direkt unter der Haut befindlichen Fettzellen tragen diese eine
Mitschuld an Bluthochdruck, hohem Cholesterin und Insulinresistenz, die
in Summe zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Typ 2-Diabetes führen
können. Bei Vollkorn-Essern war das Volumen dieser Fettgewebe um zehn
Prozent geringer, selbst nachdem die Forscher andere Faktoren wie etwa
Rauchen, Alkoholkonsum, Obst- und Gemüseverzehr, Bewegung oder den
Fettanteil im Kalorienkonsum berücksichtig hatten. "Jedem, der abnehmen oder auf sein Gewicht achten will, kann man den
Verzicht auf Weißmehlprodukten zugunsten von Vollkorn nur empfehlen",
betont auch Heinrich von Grünigen, Präsident der Schweizerischen
Adipositas-Stiftung SAPS. Auch das Backen mit Vollkornmehl oder dunkle
Nudeln gehörten da dazu. Allerdings rät von Grüningen, bei Vollkorn das
Maß zu halten und die Portionsgrößen in den Griff zu bekommen. "Nicht
deshalb, weil es gesund ist, sollte man beliebig viel davon zu sich
nehmen." Doch gerade bei der Mäßigung des Hungers bringt Vollkornbrot
entscheidende Vorteile gegenüber seinem weißen Pendant. "Der
Verdauungsprozess von Vollkornbrot dauert wesentlich länger, wodurch es
schneller satt macht." Die schnellste Sättigung erreiche man durch
bewusst langes Kauen. "Das ermöglicht bei Vollkorn auch eine ganz
andere Geschmacksintensität als bei Weißbrot." Eine neue Wortschöpfung
dafür ist das 'Schmauen' - die Kombination von Schmecken und Kauen.
"Kaut man einen Bissen trockenes Vollkornbrot fünf Minuten, gibt dies
den Eindruck, man hätte eine ganze Mahlzeit gegessen", verspricht von
Grünigen. WANC 02.11.10, Quelle: American Journal of Clinical Nutrition, pte





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/02_11_vollkorn.php
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