Fertiggerichte: Große Risiken für die Gesundheit

Die Ernährungswissenschaftler unterteilen Fertiggerichte oder industriell verarbeitete Lebensmittel zumindest in zwei Klassen: processed foods, was so viel wie verarbeitete Produkte bedeutet und highly processed (“ultra-processed”) foods, was man mit hoch verarbeiteten Lebensmitteln übersetzen kann. Weder die eine noch die andere Form ist wirklich förderlich für die Gesundheit. Zwei Studien haben sich mit den Gesundheitsrisiken speziell von hoch verarbeiteten Fertiggerichten beschäftigt.

Wie schädlich eine Ernährung mit Fertiggerichten sein kann, dazu gibt es schon einige Untersuchungen. Erst kürzlich haben französische Wissenschaftler nachgewiesen, dass derartige Lebensmittel mit einem höheren Risiko für Krankheiten verbunden sind. Fertigprodukte sollen starkes Übergewicht, Bluthochdruck, hohes Cholesterin und einige Krebserkrankungen fördern.

Nun kommen zwei Studien zu dem Schluß, dass es einen Zusammenhang zwischen hoch verarbeiteten Lebensmitteln und Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Todesfällen gibt. Die Wissenschaftler zählen zu solch hoch verarbeiteten Lebensmitteln verpackte Backwaren und Snacks, Limonaden, gesüßte Frühstücksflocken, Fertiggerichte, getrocknete Fertigsuppen, Schokolade, Chips,, Würste und Burger, gepöckeltes, geräuchertes und anderweitig behandeltes Fleisch, eingekochtes Gemüse, Milch- und Fruchtgetränke und sogar Baby-Konserven. Die ernährungswissenschaftliche Bewertung: Sie sind energiedichter, enthalten mehr Fett und gesättigte Fette, mehr Salz und Zucker, aber weniger Ballaststoffe.

In der ersten Studie wurden 105159 französische Frauen und Männer im Durchschnittsalter von 43 Jahren zu dem Verzehr von rund 3300 verschiedenen Lebensmitteln befragt. Die Befragung wurde in einem Abstand von zehn Jahren, zuletzt 2018, wiederholt. Erhöhte sich der Anteil ultra-verarbeiteter Lebensmittel an der Ernährung stieg der Anteil an Herz-Kreislauf-Erkrankungen insgesamt um 12%, bei den koronaren Herzerkrankungen um 13% und bei zerebrovaskulären Krankheiten (Krankheiten unter Beteiligung der Gehirngefäße) um 11%.

Wurde im Gegensatz dazu auf Fertiggerichte weitgehend verzichtet und anstatt dessen frische, unverarbeitete Lebensmittel verwendet, nahmen die Risiken ab. Eine Erhöhung des Anteils frischer, unverarbeiteter Produkte um 10% sank die Gefahr für Erkrankungen von Herz und Kreislauf um 9%.

In der zweiten Studie wurden 19899 spanische Frauen und Männer im Durchschnittsalter von 38 Jahren zu ihren Ernährungsgewohnheiten befragt und über einen Zeitraum von 10 Jahren beobachtet. Betrug der Anteil hoch-verarbeiteter Lebensmittel an der täglichen Ernährung vier Portionen dann erhöhte sich das Sterberisiko im Vergleich zu zwei Portionen um 62%. Jede zusätzliche Portion Fertiggerichte ließ das Sterberisiko um 18% zunehmen. Mit Portion (im Englischen: serving) ist die Maßeinheit für die für eine Person bestimmte Menge eines Lebensmittels gemeint. Eine Portion wird recht unterschiedlich bewertet und manchmal in Gramm, oft auch in Tassen angegeben: frische Früchte 1/2 Tasse, Fruchtsaft 3/4 Tasse, Bohnen 1/2 Tasse, Salat 1 Tasse.

5.7.2019 cs / Quelle: BMJ





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/ultra-processed-food-5-7-2019.php
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