Tee senkt Blutdruck, Cholesterin, Gewicht und Blutzucker (Foto: Maren Beßler/ pixelio.de)
Tee senkt Blutdruck, Cholesterin, Gewicht und Blutzucker (Foto: Maren Beßler/ pixelio.de)
> Tee stoppt nicht den Herzinfarkt, macht aber insgesamt gesünder

Wer regelmäßig Kaffee oder Tee trinkt, verbessert damit seine Risikolage nicht, an einem Herzproblem zu sterben. Und das, obwohl Tee viele Risikofaktoren für einen Herzinfarkt vermindert. Insgesamt haben Teetrinker aber Chancen auf ein längeres Leben.

Eine aktuelle Studie aus Frankreich belegt, dass der regelmäßige Genuss von Kaffee und Tee die Herzsterblichkeit nicht verändert. Prof. Nicholas Danchin vom Krankenhaus George Pompidou in Paris hat dennoch gute Neuigkeiten: „Obwohl Kaffee- und Teetrinker bei kardiovaskulären Risikofaktoren wie etwa hohem Blutdruck durchwegs bessere Werte aufweisen, konnten wir insgesamt in diesen beiden Gruppen keine verringerte kardiale Sterblichkeit feststellen. Interessanterweise wiesen aber Teetrinker in unserer Studie insgesamt eine geringere Sterblichkeit auf als Menschen, die keinen Tee trinken.“ Ob das allerdings allein auf den Teekonsum zurückzuführen ist, ist nicht sicher. Schränkt Danchin ein: „Das könnte damit zu tun haben, dass sie generell einen gesünderen Lebensstil pflegen.“



In der Studie wurden die Herz- und Gefäßrisikofaktoren sowie der Tee- und Kaffeekonsum von insgesamt mehr als 131.000 Frauen und Männern zwischen 18 und 95 Jahren analysiert. Personen, die regelmäßig mehr als vier Tassen Kaffee täglich trinken, waren im Durchschnitt älter als die, die kein Koffein zu sich nahmen. EKG-Veränderungen traten sowohl bei Tee- wie bei Kaffeetrinkern seltener auf. Einen Einfluss des Kaffeetrinkens auf die kardiale Sterblichkeit konnte nicht gefunden werden. Und obwohl auch regelmäßiger Teekonsum die Herzsterblichkeit nicht verminderte, war das Risiko einer generellen Herzerkrankung geringer. 

Wer angegeben hatte, täglich vier Tassen Tee oder mehr zu trinken, konnte sich im Durchschnitt über einen niedrigeren Blutdruck, niedrigere Cholesterin- und BMI-Werte, niedrigere Blutzucker- und Gamma Gt-Werte freuen. Hinzu kommt, dass sich Teetrinker anscheinend insgesamt gesünder verhalten, beispielsweise rauchen sie weniger Tabak und bewegen sich mehr als Nichtkonsumenten von Tee. Teekonsum sorgte dafür, dass allgemein eine niedrigere Sterblichkeit auftrat. 

Anmerkung: Es gibt durchaus Studien, die den schützenden Charakter von Tee für Herz und Gefäße aufzeigen. So sollen die Inhaltsstoffe von Tee einem Schlaganfall vorbeugen und vor allem Grüner Tee das Herz schützen.



Berliner Ärzteblatt 01.09.2014/ Quelle: Europäischer Kardiologiekongress (ESC)

 
 
 
 
 
 
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