Warum das Gewicht nach dem Rauchenstopp steigt

Die meisten ehemaligen Raucher/innen legen Gewicht zu, wenn sie mit Rauchen aufhören. Wer nicht raucht, isst mehr, lautet die häufig geäußerte Begründung. Doch wer das auch geglaubt hat, liegt falsch. Die zusätzlichen Kilos rühren  nicht von einem erhöhten Kalorienverzehr her. Vielmehr verändert sich nach dem Rauchstopp die Zusammensetzung der Darmflora.

Durchschnittlich sieben Kilo nehmen Raucher/innenzu, wenn sie sich von ihren Glimmstengeln trennen. Zumindest geht das 80% der Betroffenen so. Das geschieht, selbst wenn sie gleich viel oder sogar weniger Kalorien essen als vor dem Rauchstopp. Dass für die Gewichtszunahme viel eher der Darm verantwortlich ist, haben Wissenschaftler vom Universitätsspital Zürich heraus gefunden.


Sie untersuchten Stuhlproben von Rauchern, Nichtrauchern und Personen, die eine Woche nach Studienbeginn einen Rauchstopp eingelegt hatten. Während sich die Bakterienvielfalt im Stuhlgang der Raucher und Nichtraucher mit der Zeit nur wenig veränderte, veränderte der Rauchstopp die Zusammensetzung der mikrobiellen Darmbewohner. Während die Stämme Firmicutes und Actinobacteria zurück gedrängt wurden, breiteten sich Mikroben der Stämme Proteobacteria und Bacteroidetes aus. Und diejenigen, die mit Rauchen aufgehört hatten, nahmen durchschnittlich 2.2 Kilo zu, obwohl sich an ihrem Ess- und Trinkverhalten nichts änderte.



Die Wissenschaftler vermuten, dass die Veränderung der Darmflora dazu führt,  dass die in der Nahrung enthaltene Energie effizienter verwertet wird. Und diese dem Körper mehr zur Verfügung gestellte Energie sorgt anscheinend für die Gewichtszunahme. 


Berliner Ärzteblatt 30.08.13/ Quelle: PLoS One





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/rauchstopp-gewichtszunahme-30-08-13.php
powered by webEdition CMS